Ein gezeichnetes Kleinkind mit einem maritimen Steuerkreuz, dahinter im Hintergrund das Foto eines Kreuzfahrtschiffes.

Reisebericht: Mit einem Baby an Bord der Mein Schiff 4 von TUI Cruises

Foto: Roman Empire / Avalost / Top Vectors / Vectorstock

Ganz gleich, wie man im Vorfeld einer Kreuzfahrt zu dem Thema stehen mag — hinterher wird man gewiss von Bord gehen und sagen: Das war in jedem Fall ein Erlebnis! Dabei ist mit Freund*innen zu fahren ein anderer Schnack als mit seinem Beziehungsmensch. Und noch einmal eine ganz andere Hausnummer ist es, mit Kindern zu reisen. Wir, meine Lebensgefährtin und ich plus Baby, haben gerade einmal ausprobiert, wie gut es funktioniert, eine Kreuzfahrt mit einem Baby zu unternehmen. Im Vorfeld traten viele Fragen auf, so zum Beispiel: Wohin fahren wir und wie lange? Und welche Reederei bzw. welches Schiff nimmt man? Was müssen wir im Vorfeld beachten? Wie gut ist die Reederei unserer Wahl darauf vorbereitet, einen Säugling, der gerade dabei ist, zu Brei-Nahrung überzugehen, zu beherbergen? Was müssen wir alles einpacken? Werden wir mit dem Kinderwagen gut durch die Gänge des Schiffes manövrieren können? Dies und vieles mehr beschäftigte uns. Und auf so ziemlich all unsere Fragen haben wir nun eine Antwort. Falls auch Ihr mit dem Gedanken spielt, mit Eurem Kleinkind eine Kreuzfahrt zu machen, kann Euch nachfolgender Kreuzfahrt-Report vielleicht als Orientierungshilfe dienen. Wir wünschen unterhaltsame Lektüre!

Vorbereitungen

Es ist eher Zufall, dass die Wahl für unsere Kreuzfahrt mit Baby auf die Mein Schiff 4 von TUI Cruises gefallen ist. Ein Schiff, das zumindest mir schon bestens vertraut war. Meine Frau und die Mutter meines Kindes ist, zumindest in ihrem Leben vor dem Baby, in Bezug auf Urlaub eher Backpacker-mäßig unterwegs gewesen — Ihr könnt Euch also vorstellen, dass über das Für und Wider von Kreuzfahrten in unserem Haus lang und breit diskutiert wurde. Und dies auch gewiss nach Ende dieser Reise weiterhin der Fall sein wird. Dennoch: Will man Vorurteile bestätigen oder widerlegen, führt gewöhnlich kein Weg daran vorbei, etwas mit eigenen Augen zu sehen. Und so kam es also schlussendlich, dass ich meine Familie wenigstens einmal an Bord eines Schiffes mitnehmen konnte.

Auf der Suche nach einer geeigneten Route für einen Kreuzfahrt-Neuling plus Baby standen wir vor ein paar wesentlichen Herausforderungen: Wir wollten drei, maximal vier Tage unterwegs sein und dabei auch nicht allzu viel Geld ausgeben. Es konnte ja schließlich sein, dass Frau und Kind diese Form des Reisens so gar nicht zusagt oder bekommt — da wäre es aus unserer Sicht wenig sinnvoll gewesen, gleich auf sieben oder mehr Tage zu gehen oder richtig viel Geld auf den Kopf zu hauen. Wie gesagt, drei bis vier Tage schwebten uns vor, weiterhin hatten wir uns ein Budget von rund 600 Euro pro Nase gesetzt. Tendenziell keine Schwierigkeit, gerade Anbieter wie Costa, MSC oder in letzter Zeit auch immer mehr AIDA schmeißen einem günstige Angebote förmlich hinterher. Allerdings fanden wir aufgrund vorhergehender Erfahrungen des Autors Alles-Inklusive-Konzepte an Bord von Kreuzfahrtschiffen, speziell die Variante von TUI Cruises, reizvoll. Die allerdings bieten eher selten kurze Reisen an und sind dank ihrer Positionierung im gehobenen Preis-Segment naturgemäß oft auch nicht günstig zu haben — nicht jedenfalls in dem Limit, das uns vorschwebte.

Eher zufällig wurde es für unsere erste Kreuzfahrt mit Baby wieder die Mein Schiff 4 (hier in Hamburg bei den Cruise Days 2019). | Foto: Roman Empire / Avalost

Wie es aber der Zufall wollte, kam eines Tages via Newsletter ein Angebot von TUI Cruises ins Haus geflattert, das geradezu unwiderstehlich und für diesen Anbieter direkt zu schön um wahr zu sein schien: 399 Euro für eine dreitägige Kurzreise mit der Mein Schiff 4 von Kiel nach Göteborg, Kopenhagen und dann zurück nach Kiel. Genau das richtige Angebot für eine Reise mit Baby und eine Kreuzfahrt-Skeptikerin, die dadurch mit überschaubarem finanziellem Aufwand herausfinden könnte, was es mit diesen Kreuzfahrten auf sich hat.

Selbstverständlich haben wir … diese Reise nicht gebucht. Merke: Kommt ein solches Angebot angesaust und es passt bei Euch, greift zu. Wir zögerten offensichtlich einen Moment zu lange und als wir die Buchung vornehmen wollten, war das Angebot weg. Pech gehabt. Wer zu spät kommt, den bestraft eben das Leben. Glück für uns, dass nur wenig später ein ebenfalls interessantes Angebot beworben wurde. Ebenfalls Mein Schiff 4, die Route direkt die Tage vor dem ursprünglichen Angebot. Vier Tage, von Hamburg über Oslo und Kopenhagen nach Kiel, dazwischen ein Seetag. Preis: 645 Euro pro Person. Das war für uns noch im Rahmen, daher buchten wir die Reise dieses Mal umgehend.

Mindestreisealter, Impfungen, Dokumente

TUI Cruises gestattet Kindern ab sechs Monaten die Reise an Bord der Schiffe. Sie setzen dabei voraus, dass die Kinder alle bis dahin empfohlenen Impfungen bekommen haben. Ganz unter uns: Das tun wir auch. Wir haben wenig Lust, dass sich unser Mini-Me an Bord irgendwas einfängt, was ein größeres Kind aus dem Kindergarten mitgebracht hat und was vermeidbar gewesen wäre, wenn sich die Eltern nicht den Impfungen ihres Sprösslings widersetzt hätten. Kinder bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr reisen an Bord der Wohlfühlflotte, ähnlich wie beispielsweise dem Mitbewerber AIDA, kostenfrei mit, müssen aber über das Service-Team der Reederei nachgebucht werden. Hierfür reicht ein kurzes Telefonat. Die aufmerksame Mitarbeiterin am anderen Ende der Leitung fragte übrigens nicht nur danach, ob wir ein Babybett haben möchten, sondern ob sie auch ein Babyfon für uns reservieren soll. Sehr aufmerksam. Das mag nur eine Kleinigkeit gewesen sein und zu ihrem täglichen Business gehören, hat uns aber gut gefallen.

Was Ihr außerdem noch braucht: Einen Reisepass für Euer Kind. Und keine Sorge, wenn Ihr das, ähnlich wie wir, irgendwie so gar nicht auf dem Schirm habt. Für gewöhnlich wird so ein Kinderreisepass vor Ort in den Einwohnerämtern ausgestellt und kann noch am gleichen Tag mitgenommen werden. Wir buchten unsere Reise am 27. März, bereits am 16. Mai sollte es losgehen — und einen Reisepass hatten wir bis dahin so gar nicht auf dem Zettel. Trotz der Feiertage, die dazwischenlagen, alles kein Problem. Was nun aber die Passfotos angeht oder Eure eigenen Ausweisdokumente — das sind Themen, die auf einem anderen Blatt stehen. Grundsätzlich reicht für eine Reise wie diese ein Reisepass, der noch sechs Monate nach Reiseende gültig ist.

Anreise

Vielleicht ist es bisher noch nicht ganz klar geworden, daher an dieser Stelle zur Verdeutlichung: Wir buchten bei TUI Cruises den sogenannten Flex-Preis. Das bedeutet, dass man sich lediglich auf die Kabinenkategorie festlegt, den Rest entscheidet die Reederei. Damit kann man Glück haben, man kann aber auch Pech haben und eine Balkonkabine mit Sichtbehinderung erwischen. Sprich: mit freier Sicht auf die Rettungsboote. Oder mit erhöhtem Lärm, etwa durch die unmittelbare Nähe zu Fahrstühlen oder Maschinen. Das ist eben Teil des Deals, weswegen Flex-Preise günstiger sind als die Wohlfühl-Preise, wo Ihr Euch direkt Eure Wunschkabine herauspicken könnt. Weiterhin verzichteten wir auf etwaige Versicherungen (die waren bei unserem Zahlungsmittel ohnehin inkludiert) und entschieden uns für eine Anreise auf eigene Faust. Da wir mit jeder Menge Gepäck anreisten, war das auch die einzige sinnvolle Möglichkeit für uns. Die Leser*innen unter Euch mit Babys bzw. Kleinkindern werden sicher bestätigen können, dass jeder noch so kleine Ausflug mit dem Kind einem kleinen Umzug gleichkommt.

Wer mit einem Kind einen Ausflug unternimmt oder gar eine Reise, macht immer auch gleich einen kleineren Umzug. Mit der Bahn fuhren wir von Kiel nach Hamburg und ließen das Auto in Kiel stehen, da die Reise dort enden sollte. | Foto: Roman Empire / Avalost

Vom Zug zum Schiff

TUI Cruises bietet in Zusammenarbeit mit Parken & Meer einen Parkservice für Pkw an. Das heißt, dass nicht nur das Auto überdacht oder unter freiem Himmel versichert oder nicht versichert untergebracht werden kann, sondern Mitarbeiter*innen das eigene Auto umparken, wenn Start- und Zielhafen nicht identisch sein sollten. Beispiel: Wer, wie wir, in Hamburg startet und in Kiel absteigt, kann sein Auto von A nach B fahren lassen. Für 179 Euro. In Worten: einhundertneunundsiebzig. Das könnt Ihr sacken lassen, Euch überlegen, ob Euch der Service das Geld wert ist oder bezüglich Alternativen umschauen. Ein (großzügig aufgerundetes) Drittel vom Reisepreis für die Überführung unseres Autos von Hamburg nach Kiel … ach nee, lasst mal stecken!

Daher fuhren wir mit dem Auto direkt nach Kiel und stiegen dort in den Zug. Parktipp: Im CAP Kiel könnt Ihr durchgängig stehen bleiben und das fußläufig in Hafennähe, direkt am Bahnhof und zahlt pro Tag sechs Euro. Man kann sicherlich teurer parken. Dort ließen wir unser Auto auch stehen, bestiegen einen ICE und fuhren mit Kind und Kegel von Kiel nach Hamburg. Man muss auch mal Glück haben: Direkt am Vorabend unserer Anreise erhielt meine Frau als Inhaberin einer Bahncard einen Mitfahrer-Gutschein, sodass sich unsere Bahnreise für weniger als 20 Euro abwickeln ließ. Für Eure Zeitplanung: Die Fahrt dauert mit einem ICE eine gute Stunde.

Tag 1, 16. Mai 2019 — Hamburg, Deutschland

In Hamburg angekommen erwartete uns das, was ich augenzwinkernd als typischen Hamburger Frühling bezeichnen würde: 10 Grad, Wind, Regen. Schietwedder, sozusagen. Vom Hauptbahnhof aus bot TUI Cruises Shuttle-Busse an, die kostenfrei zwischen dem Bahnhof und dem Kreuzfahrt-Terminal Steinwerder, wo die Mein Schiff 4 festgemacht hatte, hin und her pendelten. Und die von allen Gästen genutzt werden konnten, ganz gleich, ob ein An- & Abreisepaket gebucht wurde oder nicht. Und wie wir da so ankamen, mit vollgeladenem Kinderwagen, meine Frau mit dem Kind in der Trage vor der Brust und ich zwei Koffer hinter mir her ziehend, schalteten die Angestellten vor Ort sehr schnell und gewährten uns freundlicherweise Vortritt, sodass wir nur wenige Minuten nach unserer Ankunft in Hamburg bereits im Bus in Richtung Steinwerder saßen. Auch hier für Eure Zeitplanung: Die Fahrt vom Hauptbahnhof nach zum Kreuzfahrt-Terminal dauert ungefähr 20 bis 25 Minuten, je nach Verkehrsaufkommen. Für die Leser*innen unter Euch ohne Kind: Ich erwähne die Zeitplanung übrigens deswegen immer mal wieder, weil Babys ziemlich regelmäßig und ziemlich häufig gefüttert werden müssen. In unserem Fall betrug das Zeitfenster ungefähr drei bis vier Stunden, ehe das Kind wieder nach seinem Fläschchen bzw. Gläschen rief. Und die Windel will gelegentlich auch gewechselt werden.

Bei Ankunft in Hamburg begrüßte uns das Wetter, das uns die meiste Zeit der kommenden Tage begleiten sollte: 10 Grad, Wind und Regen. Die TUI Cruises-Helfer*innen am Bahnhof schalteten schnell und gewährten uns und dem Baby den Vortritt. Auch beim Check-in gibt es Vorzugsbehandlung für Rollstuhlfahrer*innen, Leute mit Kinderwagen und Suiten-Gästen. Ohne den sachdienlichen Hinweis des Personals hätten wir das glatt übersehen. | Foto: Roman Empire / Avalost

Auch im Kreuzfahrt-Terminal selbst waren die Mitarbeiter*innen sehr umsichtig und führten uns zu dem Bereich des Check-ins, der für Premiumkund*innen, Rollstuhlfahrer*innen und eben Reisende mit Kinderwagen vorbehalten ist. Wir hätten den sonst glatt übersehen. Das Einchecken dauerte inklusive der obligatorischen Sicherheitskontrolle rund 20 Minuten. Ich kann Euch sagen, man kommt ins Schwitzen, wenn man sein mitgeführtes Hab und Gut auf die Laufbänder packt, während das Kind so langsam anfängt zu quengeln und hinter einem eine lange Schlange Reisender steht, die auch auf das Schiff möchten! Auch der Kinderwagen musste auseinandergenommen und zusammengeklappt durch den Scanner geschoben werden. Bei unserem Modell, einem Hartan Topline S, ging das gerade so. Zur Orientierung: Zusammengefaltet hat dieses Modell laut Hersteller eine Maße von 89 x 61 x 43 cm. Wenn Ihr mit einem anderen Kinderwagen unterwegs seid, prüft bitte, ob das in etwa hinkommt. Vor allem in der Breite (89 cm) war das in Steinwerder eine sehr knappe Geschichte.

Die Kabine und das Babybett

Laut unserer Reiseunterlagen durften wir ab 13 Uhr einchecken und das Schiff betreten. Ein wenig stolz sind wir schon, dass wir trotz Kind und Kegel eine derartige Punktlandung hinlegten, dass wir bereits kurz nach 13.30 Uhr an Bord der Mein Schiff 4 waren. Noch während wir in der Schlange der Sicherheitskontrolle standen, erhielten wir eine SMS, dass unsere Kabine bereits bezugsfertig sei. Perfekt! Daher führte unser Weg an Bord direkt von Deck 3 auf Deck 6. Der gebuchte Flex-Preis brachte es mit sich, dass sich unsere Balkonkabine auf Deck 6 befand. Ziemlich mittig, unweit der Fahrstühle. Nicht das schlechteste, wenn man mit Kind(-erwagen) unterwegs ist. Ich möchte fast glauben, dass TUI Cruises das bei der Vergabe der Kabinen berücksichtigt hat. Deck 6 hat auch den Vorteil, dass sich hier die Roll- und Schaukelbewegungen, die eine Reise mit einem Schiff mitbringt, dank physikalischer Gesetzmäßigkeiten in Grenzen halten. Für Kreuzfahrt-Neulinge nicht die schlechteste Wahl. Wir hatten auch insofern Glück hinsichtlich der Sichtbehinderung, die auf Deck 6 ebenfalls vermehrt auftreten, dass sich unsere Kabine — 6054 — zwischen zweier Rettungsboote befand. Somit stand einem Ausblick auf die Welt vor der Kabine buchstäblich nichts im Weg.

Wie man anhand dieser Fotos ersehen kann, reicht der Platz auf dem Balkon ganz bequem zum Abstellen eines Kinderwagens. Auch in der Kabine selbst und generell in den öffentlichen Bereichen hatten wir keine Schwierigkeiten, mit dem Kinderwagen umherzufahren. | Foto: Roman Empire / Avalost

Unsere Koffer waren noch nicht angekommen, das hatten wir aber auch nicht erwartet. Was auch immer Ihr dringend mitführen müsst — von Dokumenten über Medikamente, Kamera oder wie in unserem Fall Babynahrung — nehmt Ihr besser mit ins Handgepäck. Bei einer Abfahrt von Deutschland aus müsst Ihr, wenn Ihr nicht gerade von München oder so nach Hamburg geflogen seid, auch nicht wirklich Rücksicht nehmen auf Größe und Umfang Eures Handgepäcks. Ihr müsst es nur eben selbst schleppen. In unserem Fall bestand das Handgepäck aus dem Kinderwagen, zwei Rucksäcken (einer mit Dingen für uns, einer voll mit Dingen nur für das Kind) sowie einer Babytrage. Wir waren also auch ohne die beiden abgegebenen Koffer gut bepackt.

Zumindest für eine Reisedauer von vier bis fünf Tagen ist in einer normalen Balkonkabine mehr als genug Stauraum vorhanden. | Foto: Roman Empire / Avalost

Erfreulicherweise konnten wir feststellen, dass die ganz normalen Balkonkabinen an Bord der Mein Schiff 4 (und damit wohl auch bei allen anderen Schiffen der Flotte, mit Ausnahme vielleicht der Mein Schiff Herz) geräumig genug sind, dass man mit einem Kinderwagen mit oben genannten Maßen hindurchfahren und der Balkon genug Platz bietet, dass der Kinderwagen darauf geparkt werden kann — und trotzdem noch genügend Raum vorhanden ist, dass beide Elternteile bequem auf dem Balkon sitzen und auf die See schauen können. Überhaupt lässt sich sagen, dass sich alle Bereiche, die wir an Bord mit Kinderwagen aufgesucht haben, mit diesem gut zu erreichen waren. Möglicherweise lässt sich hier auch etwas hinsichtlich der generellen Barrierefreiheit des Schiffes ableiten.

Hier bekommt man einen kleinen Eindruck davon, wie sehr — oder besser: wie gering — die Beeinträchtigung durch das kostenlos zur Verfügung gestellte Kinderbett tatsächlich ausfällt. Es ist wirklich zu vernachlässigen. Den Windeleimer hatten wir gar nicht bestellt, der stand freundlicherweise direkt mit in der Kabine. Gut mitgedacht, TUI Cruises. | Foto: Roman Empire / Avalost

Das Babybett, das uns angeboten wurde, entpuppte sich als normales Reisebettchen, das direkt zwischen dem Doppelbett und dem Sofa aufgestellt worden war. Völlig in Ordnung, wenn Ihr uns fragt. TUI Cruises weist darauf hin, dass es aufgrund des Bettchens zu Beeinträchtigungen hinsichtlich des Platzangebotes in der Kabine kommt, in der Praxis jedoch hat sich das nicht wirklich als ein Problem erwiesen. Die Kabine bietet so viel Stauraum, dass sich sämtliche Klamotten, Babyartikel sowie Koffer und Rucksäcke bequem verräumen lassen, sodass weiterhin ein gemütlicher Eindruck herrscht.

Kaum hatten wir also die Kabine erreicht, galt es, die „Raubtierfütterung“ vorzunehmen. Nach ungefähr zwei Stunden in der Trage und noch ein paar mehr in der gleichen Windel war unser Mini-Me inzwischen ein bisschen quengelig. Frisch gewickelt und ein Fläschchen später heiterte sich die Stimmung des Kindes aber schnell wieder auf, sodass wir dazu übergehen konnten, schon mal die ersten Dinge in die Schränke und Schubladen zu räumen und immer mal wieder einen Blick auf die tolle Kulisse Hamburgs zu werfen, der selbst das olle Mistwetter nix anhaben kann. Apropos Windel: Einmal mehr haben wir das Mitdenken der Angestellten freudig dadurch bemerkt, dass — ohne dass wir danach gefragt hätten — auf unserer Kabine ein Windeleimer aufgestellt war, der von den Leuten des House-Keeping-Teams regelmäßig entleert wurde. Ganz prima!

Fläschchen, Gläschen und deren Zubereitung an Bord

Hinsichtlich der Zubereitung von Fläschchen und Gläschen folgende Erfahrungswerte: In den FAQs von TUI Cruises steht: „Die Mitnahme von Babyflaschenwärmern und Sterilisationsgeräten für Babyflaschen ist erlaubt“, daher haben wir unseren Flaschenwärmer in den Koffer gepackt und an Bord genutzt. Wir haben den Simply Hot Babykostwärmer der Firma Reer in Gebrauch; wie der Name vermuten lässt, einen wirklich simplen Flaschenwärmer. Damit hatten wir keine Probleme. Vorstellbar, dass es mit Fabrikaten anderer Hersteller ähnlich ist. Im Zweifelsfall erfragt Ihr aber bitte die Verwendung Eurer Gerätschaften vorab bei der Servicehotline. Fläschchen und Gläschen können ansonsten auch in den Restaurants erwärmt werden. Dort bekommt Ihr auch heißes Wasser, das für die Zubereitung von Fläschchen bei Landgängen unabdingbar ist, von uns aber auch zum Abwaschen der gebrauchten Fläschchen verwendet wurde. Randnotiz: Normalerweise kochen wir die Nahrung für Gläschen zu Hause selbst, da es aber an Bord bzw. in der Kabine keinen Kühlschrank oder dergleichen gibt, gingen wir für diese Reise zu gekauften Gläschen über.

Auf so ziemlich alles scheint man bei TUI Cruises vorbereitet zu sein, nur nicht auf die Frage, wie man seine benutzten Flaschen reinigt oder gar desinfiziert. Abhilfe verschafften wir uns hier mithilfe der Thermoskanne und einmal mehr mit heißem Wasser aus einem der Restaurants. Mit ebendiesem Wasser sowie dem Trinkwasser, das man sich kostenfrei aus Automaten neben den Fahrstühlen ziehen kann, wuschen wir übrigens auch das Kind. Das Wasser, das in den Kabinen aus den Leitungen kommt, ist ziemlich chlorhaltig. Zum Zähneputzen oder Duschen von erwachsener Haut okay, der empfindlichen Babyhaut wollten wir das aber nicht antun. Beachtet überdies bei Eurer Reiseplanung, dass Ihr an Bord der Mein Schiff-Flotte keinerlei Babyprodukte kaufen könnt und die Restaurants ansonsten auch nicht auf die Verkostung von Babys ausgelegt sind. Was wohl Teil des Deals ist, dass die Minis für lau reisen. Das heißt: entsprechende Anzahl an Windeln, Feuchttüchern, Babynahrung und dergleichen bitte einplanen und einpacken. Zwar kann man natürlich auch bei den Landgängen Nachschub kaufen, aber gerade Oslo und Kopenhagen, die Stationen dieser Reise, sind ziemlich teure Pflaster. Haben ist hier wie so oft besser als Brauchen.

Nachdem nun also die Bedürfnisse des Kindes befriedigt waren, galt es, auch den eigenen Hunger zu stillen. Unser erster Weg führte uns daher zunächst zum Tag & Nacht Bistro, wo wir mit Lachs in Orangensauce (die Leibspeise des Autors an Bord der TUI Cruises-Schiffe) und diversen anderen kleinen Leckereien wie einem frisch zubereiteten Burger unseren Hunger stillten. Am Auslauftag ist die obligatorische und für alle Gäste verpflichtende Seenotrettungsübung angesetzt, in diesem Fall war das 18.15 Uhr. Wir hatten also noch etwas Zeit, drehten daher eine Runde über das Pooldeck, genossen die tolle Aussicht und kehrten dann zunächst in die Kabine zurück. Einerseits, um das Kind noch einmal ein wenig schlafen zu legen, andererseits um die inzwischen angelieferten Koffer auszuräumen. Gesagt, getan.

Seenotrettungsübung und Babyfon

Die Seenotrettungsübung fand dieses Mal für uns in der Abtanzbar statt. Auf dieser Fahrt der einzige Besuch in der Disco des Schiffes. Wenn ich daran denke, wie viel Zeit ich dort feiernd auf früheren Fahrten verbracht habe … oh weh. So ändern sich die Zeiten. Für die Seenotrettungsübung, bei welcher Euch ein Sicherheitsfilm mit Hinweisen zum Verhalten und Gefahrensituationen usw. gezeigt wird, dauert rund 20 Minuten. Theoretisch ließe sich das auch schneller abwickeln, aber irgendwer schafft es trotz mehrmaliger Hinweise und Durchsagen eben nicht rechtzeitig aus der Kabine, der Bar oder dem Pool zu dieser einzigen Pflichtveranstaltung. Wir beobachteten, dass diverse Familien mit kleinen und ganz kleinen Kindern an Bord waren. Möglicherweise war es wie bei uns die Kombination aus
Reisedauer und -preis, die den Ausschlag gab. Was wir leider auch beobachtet haben: diverse „Kegelclubs“, deren Beweggründe für die Buchung vorwiegend das „Flatrate-Saufen“ dank des Alles-Inklusive-Konzepts gewesen sein muss. Kleine Grüppchen mittelalter Männer, die rund um die Uhr die Bars blockierten oder bis in die frühen Morgenstunden im Casino tierischen Rabatz machten. Von unserer Kabine aus war es bedauerlicherweise nur zu gut hörbar, wenn die Herrschaften im Etablissement unter uns in ihrer Alkohollaune immer lauter wurden, teilweise auch anfingen zu singen/grölen. Das ist wohl der Nachteil dieses vermeintlich günstigen Reisepreises, derartige Grüppchen erlebt man nämlich sonst eher auf Schiffen/Reisen der Mitbewerber. Da aber auch wir uns für den günstigen Preis bzw. das günstige Preismodell entschieden hatten, galt es, diese Kröte einfach zu schlucken.

Das war die Babyfon-Lösung an Bord der Mein Schiff 4: ein handelsübliches Smartphone und eine WLAN-fähige Webcam. Sehr gut: Die Cam hatte einen Nachtsichtmodus, somit konnte die Kabine komplett abgedunkelt werden. Technisch bedingt ist die Abdeckung des WLANs nicht in allen Winkeln des Schiffes gegeben, wir hatten damit jedoch keine Probleme. Auch nicht damit, dass die Übertragung eine sehr geringe Verzögerung von gefühlt einer Sekunde hatte. Wir empfanden diese Lösung als die denkbar beste, zumal diese „Babyfone“ kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. | Foto: Roman Empire / Avalost

Nachdem die Seenotrettungsübung durch den Kapitän des Schiffes, Ioannis Anastasiou, offiziell beendet wurde, machten wir einen Auslug auf Deck 3 zur Rezeption, um das bestellte Babyfon in Empfang zu nehmen. Hier hatte sich TUI Cruises eine pfiffige Lösung einfallen lassen. Das Babyfon war nämlich kein klassisches Babyfon als solches, sondern viel mehr eine WLAN-fähige Webcam sowie einem Samsung Galaxy A3 Smartphone, auf dem nur eine einzige App ausführbar war: die Babyfon-App nämlich. Die Kamera ans Stromnetz genommen, dauerte es nur ein paar Sekunden, bis das Bild auf das Handy übertragen wurde. Dank der brauchbaren WLAN-Qualität konnten wir uns so ziemlich überall bewegen und hatten dennoch eine gute Sicht auf unser schlafendes Kind. Die Übertragung von Bild und Ton erfolgte hierbei mit geringer Zeitverzögerung. Geschätzt eine knappe Sekunde.

Cool: Die Webcam hat einen Nachtsicht-Modus, somit könnt Ihr in Eurer Kabine die lichtdichten Vorhänge komplett zuziehen und unterwegs via Webcam trotzdem Euer Kind in Augenschein nehmen. Ob Ihr die Kabine verlasst und Euch auf das Babyfon verlasst, hängt freilich von Euch und Euren Erfahrungen mit Eurem Kind ab. Wir wussten, dass unser Kind grundsätzlich gut schläft, ließen es also darauf ankommen und beschlossen, eine halbe Stunde, nachdem unser Kind eingeschlafen war, die Kabine zu verlassen und irgendwo zu Abend zu essen. Die Wahl fiel auf das Atlantik Mediterran, einem der Menü-Restaurants an Bord, die im Preis enthalten sind. Was soll ich groß sagen … wir genossen ein ganz fantastisches 5-Gänge-Menü, das eine wahre Gaumenfreude war! Auch unseren Tischnachbarn mundete das Essen, das unter anderem Rotbarschfilet und Wachtelbrust beinhaltete, ganz vorzüglich. Das eingeschaltete Smartphone mit der Babyfone-App lag dabei die ganze Zeit vor uns auf dem Tisch.

Ein paar Worte zum Essen

Überhaupt lässt sich zum Essen während unserer Reise festhalten: Die Speisen in den Menü-Restaurants waren herausragend, die Qualität in den Buffetrestaurants schwankte zwischen sehr gut und geht so. Es liegt allerdings einfach auch in der Natur der Sache, dass Speisen, die teilweise schon ein Weilchen warm gehalten wurden, nicht mehr ganz so lecker sind wie die, die gerade ganz frisch auf dem Teller angerichtet wurden. Eine Notwendigkeit, eines der kostenpflichtigen Restaurants (Surf & Turf beispielsweise oder das italienische Restaurant La Spezia, das seit dem letzten Besuch auf der MS4 das Richards ersetzt hatte) aufzusuchen, bestand unseres Erachtens nicht. Nicht bei einer Reise von vier Tagen. Als Fazit lässt sich sagen: Wir sind jederzeit satt geworden und das zumeist von leckeren Gerichten. Wenn wir das Gewusel in den Buffet-Restaurants, das vor allem am Anreisetag und, bedingt durch das schlechte Wetter, am Seetag ziemlich enorm war, als zu krass empfanden, wechselten wir in das Tag & Nacht Bistro. Dort nämlich lässt sich die „Restaurant Rushhour“ vermeiden. Und auch wenn die Auswahl an Speisen dort sehr überschaubar ist — irgendwas findet sich sicherlich immer.

Gerade in den im Preis inbegriffenen Menü-Restaurants Atlantik Klassik und Atlantik Mediterran kann man wirklich ganz hervorragend speisen, sodass ein Besuch in den aufpreispflichtigen Restaurants (so wie hier im Bild das neue La Spezia) sich unseres Erachtens bei einer so kurzen Reise nicht wirklich lohnt. Es sei denn natürlich, man möchte beispielsweise unbedingt Sushi essen und demnach im Hanami by Tim Raue einkehren. | Foto: Roman Empire / Avalost

Wir beendeten diesen aufregenden und durchaus auch stressigen ersten Tag damit, dass wir uns an der TUI Bar auf Deck 4 einen Cocktail holten, um diesen anschließend auf dem Balkon unserer Kabine zu verkonsumieren. Dick eingemummelt in Jacke, Schal und Mütze und das Babyfon stets im Blick.

Tag 2, 17. Mai 2019 — Seetag

Ein Seetag, vor allem der Erste, ist oftmals ein Synonym für Ausschlafen. Mit Baby ist das etwas anders, dennoch hat unser Kind den aufregenden Anreisetag sowie die erste Nacht an Bord gut überstanden und erstaunlich lange geschlafen. Nachdem Mini-Me die erste Flasche bekommen hatte, machten auch wir uns fertig, damit wir das Thema Frühstück in Angriff nehmen konnten.

Diesen Morgen sowie auch an allen folgenden frühstückten wir im Atlantik Klassik auf Deck 3. Bei dem angebotenen, reichhaltigen Frühstücksbuffet war es nicht schwer, gut satt zu werden. Es war übrigens auch kein Problem, in den Restaurants an einen Kinderstuhl zu kommen. Ganz im Gegenteil, das Personal fragte uns immer schon von sich aus, ob wir einen Kinderstuhl benötigen würden und brachten uns einen solchen innerhalb weniger Minuten. Abermals: sehr aufmerksam. Danach ging es für uns zunächst zurück in die Kabine, es war bereits wieder Zeit für die nächste richtige Fütterung unseres Mini-Mes.

Leider passiert es immer wieder, dass Gäste aufgrund eines akuten medizinischen Notfalls ausgeflogen werden müssen. So wie hier am ersten Seetag. Daher passt bitte auf Euch auf. Die Krankenstation an Bord ist zwar recht gut ausgerüstet, dennoch ist es eben nur ein Schiff mit sehr eingeschränkten Möglichkeiten. | Foto: Roman Empire / Avalost

Dort angekommen merkten wir schon, dass etwas anders war als noch zuvor. Zwar hat man auf offener See keinen Bezugspunkt, an dem man das als Laie so richtig festmachen könnte, dennoch hatten wir das Gefühl, das Schiff hätte sein Tempo verringert. Und tatsächlich: Kaum, dass wir damit begonnen hatten, die nächste Flasche zu füttern, kam eine Durchsage des Kapitäns, die den Gästen erklärte, dass in Kürze ein Hubschrauber der dänischen Küstenwache eintreffen würde, um einen Passagier wegen eines medizinischen Notfalls auszuliegen. Logisch und verständlich, dass dies ein paar Einschränkungen hauptsächlich in den vorderen Bereichen mit sich brachte. Sicher war es nur Zufall, dass kurz bevor der Hubschrauber seinen Rückflug antrat, zwei Kampfjets der (vermutlich) dänischen Luftwaffe über das Schiff hinweg donnerten. Vielleicht wollten sie mal schauen, was hier los war. Wir drücken die Daumen, dass dem Menschen nach dieser dramatischen Rettungsaktion geholfen werden konnte und sich auf dem Weg der Besserung befindet.

Spa, Sport und Meer

Für den Seetag hatten wir beschlossen, uns ein bisschen aufzuteilen. Papa und Kind würden auf dem Schiff umhertigern, während Mama sich ein bisschen wohlverdiente Wellness und eine kleine Pause vom Muttersein gönnte. So war der Plan und so geschah es auch. Mamas Programm begann um elf Uhr am Vormittag im Sportbereich mit einem kostenfreien Beratungsgespräch mit einer Personal-Trainerin. Dabei wurden die verschiedenen Kurse und Trainingsmöglichkeiten an Bord erläutert und ein Folgetermin zu einem TRX Schlingentraining ausgemacht — 19 Uhr am selben Tag, 30 Minuten, 35 Euro. Der Fokus lag hier auf einem Training für die Körpermitte, was nach der Schwangerschaft genau das war, was Mama sich vorgestellt hatte. Sie möchte an dieser Stelle gerne bestätigen, dass die Trainerin nicht nur sehr nett war, sondern auch gut auf die persönlichen Wünsche ihrer Kundin eingegangen ist und ihr noch ein paar Tipps für zu Hause mitgegeben hat.

Im Spa — Bereich auf Deck 11 könnt Ihr auch mal einen Blick in Fahrtrichtung auf das Meer werfen, ohne dafür eine entsprechende Kabine gebucht haben zu müssen. | Foto: Polarfüchsin / Avalost

Anschließend ging es für sie in die Sauna, deren Nutzung nicht nur ebenfalls im Preis enthalten ist, sondern die sie an diesem Abend überraschenderweise komplett für sich allein hatte. Wer das Saunieren mag — es gibt drei Saunen sowie ein Kräuterdampfbad an Bord des Schiffes. Letzteres ist ohne Fenster, genauso wie die Salzsauna, dafür aber stilecht mit Salzsteinwand. Weiterhin gibt es eine Bio-Sauna (mit einer Schale Kräuter darin); in dieser vergleichsweise kleinen Sauna kann man jedoch einen Blick aus der Backbordseite des Schiffes auf die Wellen werfen. Und dann ist da noch die große, ganz klassische Sauna. Hier hat man einen ganz wunderbaren Blick auf das Meer, zumal sich die Saunen mit ihrer Lage auf Deck 11 auch entsprechend weit oben befinden. Schwitzen und (auf das Meer) glotzen, quasi. Für Wellness-Interessierte vielleicht auch interessant: Ein Infrarotlicht-Bereich ist dort ebenso zu finden wie auch ein Raum für Rasul-Anwendungen. Das Fazit zum Sportbereich: Die Örtlichkeit selbst fand sie etwas beengt. Zu viele Geräte auf zu kleinem Raum. Das Personal Training fand sie hingegen sehr gut und angenehm anstrengend.

Ein Blick in eine der Spa — Kabinen auf Deck 11. Neben einem angenehmen Ambiente überzeugen sie durch die dort durchgeführten Behandlungen. | Foto: Polarfüchsin / Avalost

Bezüglich der Wohlfühl-Gönnung gab es für Mama auch noch eine Ayurveda-Massage, diese allerdings am Nachmittag nach dem Landgang in Oslo. Für diejenigen unter Euch, die sich darunter nichts vorstellen können: Es handelt sich dabei um eine Ganzkörpermassage mit warmem Öl. Dauert eine Stunde, kostet 67 Euro, an Seetagen ist es teurer. Auch hier weiß sie nur Gutes zu berichten, die Masseurin verstand ihr Handwerk. Zudem fand die Massage in einer schnuckeligen Kabine mit Fenster statt — wobei man bei einer Massage von dem tollen Ausblick auf die Wellen naturgemäß nicht so sonderlich viel hat. Dennoch ist es dem Ambiente sehr zuträglich. Als Fazit würde sie hauptsächlich den Sauna- und Spa-Bereich an Bord des Schiffes als ein Highlight bezeichnen. Wer sich für derartiges Wohlfühlen interessiert — die Reederei bietet Spa — Balkonkabinen mit direktem Zugang zum Spa — Bereich an.

Im Kinderbereich und auf der Baustelle namens „Neuer Wall“

Zurück zum Vater mit dem Kinde. Spontan entdeckt hatten wir den sogenannten Babyspielkreis, der für 11 Uhr im „Insel der Seeräuber — Kids Club“ auf Deck 11 angesetzt war. Die Kinder-Bereiche sind durch die Bank hübsch und kindgerecht gestaltet, das „Nest“ für die Allerkleinsten bietet darüber hinaus auch einen ordentlichen Wickeltisch. Apropos Wickeltische: Toiletten mit Wickeltischen findet Ihr auf jedem Deck mit öffentlichen Bereichen. Alles in allem lässt sich schon sagen, dass die Reederei in jungen Familien eine wichtige Zielgruppe sieht und sich dementsprechend Gedanken gemacht hat.

In der Beschreibung der Veranstaltung hieß es: „Den kleinen Gästen unter drei Jahren bieten wir einen Babyspielkreis mit einem pädagogisch wertvollen Programm an und informieren Sie über die Sicherheitsaspekte und Ihre Möglichkeiten mit Kleinkindern an Bord“. Soweit so gut.

Das „Nest“, dem Bereich für die allerkleinsten Gäste an Bord, ist nicht nur ganz hübsch eingerichtet, sondern bietet auch eine schöne große Wickelkommode. Falls Ihr mit Euren Kindern also mal länger dort verharrt, könnt Ihr gewiss sein, auch problemlos die Windel wechseln zu können. | Foto: Roman Empire / Avalost

Kaum dort angekommen und das Kind auf dem gemütlichen Teppich abgelegt, tauchte auch direkt ein Kollege aus der scheinbar allgegenwärtigen Foto-Abteilung auf, mit dem Plan, von den Kindern Fotos zu machen, wie sie nach Seifenblasen haschen. Damit diese Fotos später für ein sportliches Entgelt von jeweils rund 11 Euro zum Erwerb in der Fotogalerie angeboten werden konnten. Das war anfangs auch ganz witzig und niedlich mit anzusehen, wie die Kids nach den Seifenblasen griffen, verlor aber nach einer halben Stunde an Reiz.

Von dem angekündigten pädagogisch wertvollen Programm keine Spur.

Der am Ende des Raums aufgestellte Ghetto-Blaster, aus dem eine CD mit Kinderliedern dudelte, konnte damit wohl kaum gemeint sein. Vielleicht hat sich diesbezüglich in der zweiten Hälfte des für eine Stunde geplanten Programms noch etwas mehr getan, irgendwie hege ich da aber meine Zweifel. Das Kind und ich verließen die Insel der Seeräuber mit dem Gefühl, dass kostenlos manchmal eben auch umsonst ist.

Nachdem wir alle wieder vereint waren, beschlossen wir, einen kleinen Bummel über die „Neuer Wall“- Einkaufspassage zu machen, die sich über zwei Decks erstreckt. Und die schon am Tag unserer Ankunft dadurch glänzte, dass die Shops wegen Umbaumaßnahmen geschlossen waren. Dass die Geschäfte verrammelt bleiben, wenn ein Schiff im Hafen liegt, ist bekannt und aus steuerlichen / zollrechtlichen Gründen so weit auch normal. Dass aber die Geschäfte einer Baustelle glichen — das machte einen unschönen Eindruck. Nun, für den Seetag wurde via Bordinformation und Durchsage die Neueröffnung der Shops großspurig angekündigt und mit 10 % Rabatt auf das komplette Sortiment geködert. Neu eröffnet hatten allerdings lediglich drei Geschäfte. Der Rest war zu diesem Zeitpunkt immer noch Baustelle. Da half auch der Sektempfang nicht mehr viel, um diesen missglückten Eindruck wieder auszubügeln. Überhaupt machte die Mein Schiff 4 während unserer Reise immer wieder mal den Eindruck, als könnte die inzwischen seit fünf Jahren im Einsatz befindliche Lady mal einen Werftaufenthalt vertragen. Immer wieder ließen sich Techniker und Elektoniker beobachten, die hier was machten und dort was frickelten. Sei es oben auf dem Deck auf Höhe des DJ-Pults, sei es in den Gängen zu den Kabinen, wo schon mal meterlange Kabel aus den Decken heraushingen und auf dem Boden herumlagen und Techniker geschäftig auf und ab wuselten.

Es ist schon klar, dass Shops auch mal umgebaut werden müssen, noch dazu, wenn sie einen neuen Betreiber bekommen. Trotzdem hätten wir es angenehmer gefunden, wenn derartige Baumaßnahmen während eines Werftaufenthalts passieren. | Foto: Roman Empire / Avalost

Leider waren das nicht schon alle Punkte, weswegen die Mein Schiff 4 oder besser: Der Aufenthalt auf ihr in manchen Punkten einen durchwachsenen Eindruck hinterließen. Größtes Manko war in unseren Augen das teilweise unmotivierte bis unfreundliche Personal an den Bars — meist und ganz besonders in der Waterkant Bar auf Deck 4. Irgendwas scheint in jenem Winkel des Schiffs dafür zu sorgen, dass das dort eingesetzte Personal scheinbar keinen Bock auf seinen Job hat. Die Krönung war das eiskalte Ignorieren durch eine der Damen, die schlicht durch uns hindurch geschaut hatte, auch auf direkte Ansprache nicht reagierte. Wir fanden definitiv kein Schönreden, das war einfach eine glatte 6. Mit personellen Problemen hatten wir schon einmal auf der Mein Schiff 4 zu tun. Weiß der Fuchs, was da los ist. Erfreulicherweise waren das aber Einzelfälle und soll an dieser Stelle bitte keinesfalls als Wertung der gesamten Besatzung betrachtet werden. Unerwähnt bleiben kann das jedoch nicht.

Den Rest des Tages verbrachten wir mal hier, mal dort, ehe wir den in Bezug auf das Wetter ollen Tag beendeten. Das Hamburger Frühlingswetter schienen wir mit eingepackt zu haben, mehr als gelegentlicher Regen, grauer Himmel und eine Windstärke von rund 100 Stundenkilometern gab es den ganzen Tag über nicht — was Mama übrigens nicht davon abhielt, den 25 Meter langen Außenpool und einen Whirlpool auszuprobieren. Den hatte sie in dem Moment auch für sich allein. Das Kind jedoch schien von alledem unbeeindruckt und brauchte abermals nicht lange, um einzuschlafen. Seeluft und die Schiffsbewegungen machen eben müde. Die Großen wie die Kleinen.

Tag 3, 18. Mai 2019 — Oslo, Norwegen

Na bitte, der erste Landgang. Die Mein Schiff 4 erreichte Oslo im Morgengrauen und machte gegen 7 Uhr im Hafen fest — direkt gegenüber der Festung Akershus. Nicht nur die ersten Anzeichen seniler Bettflucht waren es, die mich schon kurz vor sechs aus dem Bette trieben. Auch das kurz mal im Schlaf schmatzende Kind sowie der sanfte Stoß in die Rippen von der anderen Bettseite aus, begleitet mit dem Gemurmel „wolltest du nicht aufstehen“, hatten ihren Anteil daran. Und ja, ich wollte aufstehen, schließlich wollte ich die Einfahrt nach Oslo, entlang der Fjorde, nicht verpassen. Hach, es ist ein erhabener Anblick, wenn sich das große Schiff gemächlich in Richtung seines Ziels schiebt — und dabei ist der Weg Richtung Oslo ja noch nicht einmal halb so spektakulär wie „richtig“ durch die Fjorde zu fahren!

Die Fahrt durch Norwegens Fjorde ist einfach traumhaft — und bei dieser Tour bekommt man nur einen kleinen Vorgeschmack darauf. | Foto: Roman Empire / Avalost

Festung Akershus

Dass wir direkt gegenüber der Festung Akershus angelegt hatten, war dabei ein toller Bonus, schließlich hat man von dort aus einen schönen Überblick über Teile Oslos, zudem ist die Festung selbst auch sehr sehenswert. Und da die Liegezeit des Schiffes bis 14 Uhr nicht übermäßig üppig ausgefallen war, kam uns das sehr entgegen. Wir beeilten uns damit, das Kind zu füttern und zu waschen — und uns auch — damit wir rasch von Bord konnten. Zunächst einmal stiegen wir beim mitgereisten Hamburger Frühlingswetter die Festung hinauf, nur um auf halben Wege festzustellen, dass wir für das Kind alles eingepackt hatten — nur keine leere Flasche für die nächste Fütterung.

Alles hatten wir dabei: heißes Wasser in der Thermoskanne. Milchpulver. Wickelauflage, Windeln, Windelbeutel. Nur diese vermaledeite leere Flasche nicht! Das Kind hing in der Trage vor Mamas Bauch und schnurchelte friedlich vor sich hin, also machte ich mich zurück zum Schiff. Merke: auch wenn Du „nur mal kurz“ zurück zur Kabine willst, um etwas zu holen, ist gründlicher Sicherheitscheck jedes Mal Pflicht. Was auch richtig ist so. Ist aber für die Zeitplanung auch gut zu wissen.

Hier zu sehen, wie nah die Festung Akershus wirklich ist. Man steigt vom Schiff ab und ist da. | Foto: Roman Empire / Avalost

Kleiner Spaziergang durch Oslo

Mit der Flasche im Gepäck setzten wir unsere Reise durch Oslo anschließend fort. Es stellte sich heraus, dass die kurze Liegezeit ausreichend ist, um entlang einiger Sehenswürdigkeiten zu flanieren. So findet sich direkt am Hafen, ganz in der Nähe der besagten Festung beispielsweise das Nobel-Friedenszentrum. Davon wiederum nicht weit ist ein Einkaufszentrum mit allerhand wirklich teurer Läden — nicht zu übersehen. Falls Ihr Euer Kind mal wickeln müsst, findet Ihr im Inneren dieses Centers eine ziemlich hochwertige Toilette nebst Wickelraum. Haben wir für Euch direkt mal herausgefunden.

Oslos Prachtstraße, die Karl Johans gate, ist ebenfalls fußläufig innerhalb von Minuten zu erreichen. Auch dann, wenn man ein Kind entweder vor sich her trägt oder schiebt. Dort sieht man unter anderem das Gebäude des Grand Hotels, in dessen Inneren sich das Grand Café befindet — eine Lokalität, die dereinst auch der norwegische Dramatiker und Dichter Henrik Ibsen zu schätzen wusste. Außerdem sieht man das königliche Schloss am Ende der Karl Johans gate. Das markante Rathaus Oslos war von unserem Liegeplatz ohnehin nicht zu übersehen, das Nationaltheatret sieht man, das Parlament und auch die Universität. In kurzer Zeit kann man also an allerhand sehenswerter Architektur vorbeispazieren. Allerdings ist die Zeit dann doch zu kurz, um sich eingehender mit einem oder mehreren der Gebäude zu beschäftigen oder gar hineinzugehen. Das kann man sich nur auf Wiedervorlage nehmen.

Blick von der Festung Akershus auf Oslo. Zu sehen sind unter anderem das Nobel-Friedenszentrum (das kleine gelbe Haus in der Mitte) sowie das markante Rathaus rechts im Bild. Für einen ersten Eindruck von Oslo reichte der kurze Ausflug; mehr wäre mit Baby vermutlich ohnehin nicht drin gewesen. | Foto: Roman Empire / Avalost

Gegen 13 Uhr waren wir wieder zurück in unserer Kabine. Den Rest des Tages verbrachten wir mit dem üblichen Wechsel aus Eigen- und Babyfütterung sowie Wanderungen durch das Schiffsinnere, zudem stand ja die weiter oben erwähnte Spa — Behandlung auf dem Zettel. Zwischendurch standen wir aber eine gefühlte Ewigkeit an Deck und schauten dem Auslaufen zu. Norwegen ist einfach zu schön.

Die AIDAluna hatte offenbar die gleiche Route wie die Mein Schiff 4 und war die ganze Fahrt ab Oslo hinter uns. | Foto: Roman Empire / Avalost

Tag 4, 19. Mai 2019 — Kopenhagen, Dänemark

Mama, Papa und selbst das Baby schliefen tief und fest bis kurz nach 8 Uhr. Ich kann mich nicht erinnern, ob unser Mini-Me überhaupt schon mal derart lange und ruhig durchgeschlafen hat — zumal das Kind von uns am Vorabend schon gegen 18.30 Uhr schlafen gelegt wurde.

Wir ließen den Tag etwas entspannter angehen, schließlich hatten wir dieses Mal auch mehr Zeit. Erst gegen 16.30 Uhr mussten wir wieder an Bord sein. Es war so gegen 10 Uhr, als wir das Schiff verließen und den wirklich hübsch anzuschauenden Hafen Kopenhagens betraten. In schönstem Sonnenschein. Zwar blieb der Wind weiterhin ziemlich frisch, die Sonne aber, die blieb den ganzen Tag am ziemlich wolkenfreien Himmel. Es schien, als haben wir das olle Wetter zumindest für eine kleine Weile abhängen können. Hübsch anzuschauen ist überhaupt DAS Schlagwort in Bezug auf Kopenhagen. Alles in dieser Stadt ist irgendwie derart entzückend, dass es wirklich schwerfällt, keine Sympathien für Dänemarks Hauptstadt zu entwickeln.

Wenn Euer Kapitän sein Schiff in diesem Teil des Hafens geparkt hat, habt Ihr Glück gehabt — viele Sehenswürdigkeiten sind von hier aus ganz bequem zu Fuß zu erreichen. | Foto: Roman Empire / Avalost

Vom Hafen aus ist es nicht weit bis zur Kleinen Meerjungfrau, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Kopenhagens, erschaffen vom Bildhauer Edvard Eriksen nach einem Märchen von Hans Christian Andersen. Wir haben uns übrigens dazu entschieden, diesen Landgang mit dem Kinderwagen zu unternehmen. Irgendwie ahnten wir schon, dass wir länger unterwegs sein würden. Und angesichts des Gedränges rund um die Meerjungfrau sowie in einigen Teilen der Stadt sicher keine falsche Entscheidung. Hier mit Trage unterwegs gewesen zu sein, wäre sicher eine große Belastung für uns und das Kind geworden. Erschwerend kam hinzu, dass an diesem Tag ein Marathon stattgefunden hatte, was die Ausweichmöglichkeiten vor größeren Menschenansammlungen teilweise deutlich erschwerte.

Die kleine Meerjungfrau. Sollte sie auf Ihrer Bucketlist stehen, dann richtet Euch darauf ein, dass sie von vielen, vielen Touristen belagert wird, ganz besonders bei schönem Wetter. | Foto: Roman Empire

Nyhavn und dänisches Eis

Von der Meerjungfrau aus ist es nur wenige Meter bis zum Gehonspringvandet, einem markanten Springbrunnen unweit der schicken St. Alban’s Church im Churchill Park. Wieder nur einen Katzensprung entfernt ist von hier aus das Schloss Amalienborg, das der Wohnsitz der
dänischen Königin Margrethe II. ist und den Autoren dieser Zeilen entfernt an den Petersplatz in Rom erinnert. Nur eben in klein. Von Heim der Königin führte unser Weg nach Nyhavn und, ganz gleich wie voll es auch immer dort gerade sein mag, wie viele Menschen das vielleicht gerade schöne Wetter nutzen, um in den unzähligen Cafés und Restaurants zu speisen — diese Vielzahl entzückender bunter Häuser direkt am Kanal muss man gesehen haben! Allein dafür lohnt es sich, von Bord zu gehen. Den Leckermäulchen unter Euch sei ein Besuch im Vaffelbageren empfohlen — kein Besuch in Dänemark ohne leckeres Eis und Waffeln! Übrigens befinden sich hinter diesem Eisladen auch ein paar Bänke, wo man bei derartig schönem Wetter auch schnell mal das Kind füttern und wickeln kann.

Nyhavn ist wohl nicht nur bei schönem Wetter ziemlich überlaufen. Gesehen haben muss man diesen Teil Kopenhagens aber dennoch mal. | Foto: Roman Empire / Avalost

Weiter führte uns unser Weg die Strøget herunter, quasi DIE Einkaufsfußgängerzone in Kopenhagen. Unser Ziel war klar: der Lego Shop! Noch so eines dieser Dinge, die man in der kurzen, zur Verfügung stehenden Zeit in Kopenhagen einfach mal gemacht haben muss. Und was soll ich Euch sagen — der Lego Shop ist das Paradies! So viele leuchtenden Augen auf so wenigen Quadratmetern sieht man sonst vermutlich nur bei Pop-Konzerten. Papa strahlte am allermeisten. Und an diesem entzückenden Hans-Christian-Andersen-Gedenkset, das es nur hier in diesem Shop gibt, kamen wir nun wirklich nicht vorbei. Kann ein Andenken an Dänemark denn auch nur ansatzweise passender sein?

Auf dem Rückweg ließen wir es uns nicht nehmen, schnell noch einen dänischen Hotdog zu schnabulieren. Im Endeffekt dürften wir damit sämtliche Touristenklischees erfüllt haben. Egal, Spaß gemacht hat dieser Ausflug durch Kopenhagen aber definitiv! Wir kommen gerne wieder, auch unabhängig von einer Kreuzfahrt. Kopenhagen ist einfach eine entzückende Stadt! Aber ich glaube, das sagte ich schon.

An diesem letzten Tag an Bord kamen wir dann tatsächlich auch noch in den Genuss eines spektakulären Sonnenuntergangs, der sich uns draußen auf offener See bot und selbst die härtesten Kreuzfahrt-Skeptiker erweichen dürfte.

Zu den schönsten Dingen auf See gehören natürlich Sonnenuntergänge, vor allem wenn sie so dramatisch tun wie dieser hier am letzten Abend an Bord. | Foto: Roman Empire / Avalost

Tag 5, 20. Mai 2019 — Kiel, Deutschland – Fazit

Nach den vorangegangenen vielen Worten vielleicht nur noch ein kurzes Fazit:

Die Mein Schiff 4 ist auch in ihrem sechsten Dienstjahr ein unverändert tolles Schiff mit vielen Annehmlichkeiten, die dafür sorgen, dass man sich an Bord wirklich wohlfühlen kann. Die Route war schön und hinsichtlich der Länge genau richtig — sowohl für eine Kreuzfahrtanfängerin als auch für das Baby, dem wir noch keine längere Reise, ganz gleich welcher Art, zumuten wollten. Familien mit Kindern können bedenkenlos mit der Wohlfühl-Flotte reisen, Reisende mit ganz kleinen Kindern müssen sich wie beschrieben ein paar Gedanken zusätzlich machen. Aber auch das ist kein wirkliches Problem. Einzig die vielen Menschen während der Mahlzeiten können gerade für Kleinkinder ziemlich stressig sein. Das ist aber mitunter auch abhängig von der gewählten Route. Im Mittelmeer oder generell auf Routen in warmen Gefilden verteilt sich das erfahrungsgemäß alles besser als in kühlen Regionen.

Dass wir nicht zu 100 % die Arme in die Höhe reißen und Hurra schreien, hat gerade im Falle der Mein Schiff 4 einmal mehr mit diversen Kleinigkeiten zu tun, die in Summe eben doch den Weg zur absoluten Begeisterung verbauten. Das ist aber, wie alles hier, ein subjektives Empfinden.

Soviel zu unseren Erfahrungen hinsichtlich einer Kreuzfahrt mit Baby. Jetzt sind wir auch ein bisschen neugierig. Seid Ihr auch schon mit (Klein-) Kindern unterwegs gewesen? Wenn ja, welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.

Die Fahrt endete hinsichtlich des Wetters so, wie sie begonnen hatte: grau, trüb, diesig und verregnet. Wonnemonat Mai? Nicht 2019. | Foto: Roman Empire / Avalost
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