Wer sich körperlich fit halten möchte, gleichzeitig aber den Gang in eine Mucki-Bude scheut, hat heute genügend Alternativen, um sich zu Hause zu betätigen. Gymondo, Apple Fitness+ oder, wer das nötige Kleingeld hat, Peloton sind nur ein paar der Möglichkeiten, um sich in Form zu halten. Und nicht zuletzt bei Youtube finden sich ungefähr drölf Millionen Hampelanleitungen. Doch diese heimische Körperertüchtigung vor einem Bildschirm ist nichts Neues. In den 80er-Jahren, quasi dem goldenen Zeitalter dieser Form des Sportmachens, gab es zahlreiche VHS Videokassetten, in denen Menschen in schlecht sitzenden Spandexanzügen, dafür aber mit Vokuhila oder überbordenden Locken (wo auch immer …) die körpereigenen Extremitäten dem sportlichen Geiste wegen in die Kamera reckten. Und auch der Bayerische Rundfunk ist mit seiner Sendung Tele-Gym seit ungefähr immer, mindestens aber bereits 30 Jahre, am Start.
Heutige Fitness-Videos sind alles Hochglanzproduktionen. Dagegen wirken die Produktionen aus den 80ern mittlerweile unfreiwillig komisch. Und mit der Ästhetik dieser Tele-Gym-Erfahrung spielt auch das neue Video von Poly Ghost, das sie unlängst zu ihrer aktuellen Single „Full Body Workout“ veröffentlichten. Es dient als Vorbote und Appetitanreger des am 6. März 2023 erscheinenden neuen Albums „Miracle“.
„Full Body Workout“, so lässt es uns die vorliegende Pressemitteilung wissen, besingt inhaltlich den bittersüßen Zustand im Leben, der dich dazu bringt, dich selbst zu lieben, bevor jemand anderes es versuchen kann. Wenn es dir beschissen geht und selbst wenn nichts mehr hilft, bleibt immer noch der Sprung über den eigenen Schatten. Die Metamorphose aus dem eigenen Schneckenhaus und das Greifen nach den Sternen. „When life pushes you down, and you don’t know what to do: Push up, work it out and dance, just for you“.
Und damit räume ich direkt das Feld und sage MAZ ab für Poly Ghost und „Full Body Workout“! Ich werde in der Zwischenzeit mal im Teletext nach Spandexbuchsen, Bandanas und Telegym-Videokassetten suchen.
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