Eine Bildmontage, auf der auf der linken Seite ein Foto von James Gunn und auf der rechten Seite ein Portrait von Peter Safran zu sehen ist.

James Gunn, Peter Safran und das DC Universe: Das ist der Fahrplan, ab 2025 geht’s los!

Quelle: DC

Bei den DC Studios ging es in den letzten Monaten ziemlich drunter und drüber, nachdem Warner Bros. zu Warner Bros. Discovery wurde. So wurde unter anderem der fast fertige „Batgirl“-Film eingestampft, die bereits investierten 90 Millionen Dollar einfach abgeschrieben. Und dann hieß es, dass James Gunn („Guardians of the Galaxy“, „Peacemaker“) und Peter Safran quasi ab sofort den Hut dafür tragen würden, den Comichelden von DC (u. a. „Batman“, „Superman“, „Wonder Woman“) auch endlich mal ein cinematisches Universum zu verschaffen, wie es bei Marvel schon seit Jahren für große finanzielle Erfolge sorgt. Vielleicht ist das nur mein Eindruck, aber ich habe das Gefühl, dass das Marvel Cinematic Universe mit seiner inzwischen schon unüberschaubaren Zahl an Serien, Filmen, One-Shots usw. erste Ermüdungserscheinungen zeigt und DC mit dem neuerlichen Versuch, etwas Ähnliches zu tun, ein wenig zu spät zur Party kommt. Aber ich mag mich täuschen.

Wie dem auch sei, unter anderem die Ankündigung von Gunn und Safran, beispielsweise Henry Cavill nicht wieder zum Superman zu machen, sorgte für einiges Aufsehen, teilweise auch Unmut unter den Fans. Wahrlich Künstlerpech war das vor allem für Henry Cavill, der aus der Netflix-Adaption von „The Witcher“ ausgestiegen war, um wieder der Man of Steel sein zu können. Die Spannung war groß und berechtigt, wie denn nun der kommende Masterplan bezüglich des DC Universe von Peter Safran und James Gunn aussehen würde. Und jetzt ließen sie die Katze aus dem Sack!

Chapter 1 (quasi die DC-Version von Phase 1) wird den Untertitel „Gods & Monsters“ tragen und beinhaltet den Plan, ab 2025 pro Jahr zwei Filme sowie zwei Serien via HBO Max zu veröffentlichen. Den ersten Teil von Chapter 1 hat James Gunn unlängst vorgestellt.

So sieht er nun also aus, der Fahrplan für den ersten Teil von Chapter 1, dessen Startschuss am 11. Juli 2025 (US-Kinostart) mit der Veröffentlichung des ersten Films erfolgen soll. Denkbar, dass sich die Titel bei Veröffentlichung in Deutschland noch ändern bzw. die Filme und Serien noch einen deutschen Beinamen bekommen.

Die ersten Filme

Superman: Legacy

James Gunn schreibt derzeit am Drehbuch herum, sein Kollege Peter Safran hingegen hegt überdies die Hoffnung, der Mann würde auch die Regie übernehmen. Darum geht es: Entgegen vielleicht erster, aufkommender Theorien ob des Titels ist dieser Film, der an besagtem 11. Juli 2025 in die US-Kinos kommen soll, keine neue Ursprungsgeschichte des Manns aus Stahl. Vielmehr möchte man sich darauf konzentrieren zu beleuchten, wie Superman damit zu kämpfen hat, es unter einen Hut zu bekommen, Superman und gleichzeitig Clark Kent zu sein. Außerdem, so heißt es, soll es auch darum gehen zu zeigen, dass Superman ein Leuchtturm der Freundlichkeit in einer Welt ist, die Freundlichkeit für altmodisch hält.

The Authority

Dieser Film wird derzeit noch von Gunn entworfen und wird sich um die (Anti-)Helden von Wildstorm drehen, die mit diesem Film in das Hauptuniversum integriert werden sollen. Der als Grundlage dienende Comic von Warren Ellis (u. a. „Hellblazer“, auf dem wiederum der Film „Constantine“ mit Keanu Reeves basiert), handelt von einer Gruppe Helden, die zwar gute Absichten verfolgen, in einer kaputten Welt aber immer wieder zum Äußersten gehen müssen. Assoziationen an „The Boys“ oder „Watchmen“, sowohl in Bild und Ton als auch als Comic, sind sicher nicht allzu weit hergeholt.

James Gunn holt dazu etwas weiter aus: „Dies ist eines meiner absoluten Lieblingsprojekte. Ich habe mit den Autoren wirklich hart daran gearbeitet, und wir fangen an, die gesamte Geschichte zusammenzustellen. Das ist ein großer Film. Ich weiß nicht, wie viele von euch mit The Authority vertraut sind. Das sind WildStorm-Figuren. WildStorm war ein Comicverlag, der von DC aufgekauft wurde und den ich wirklich liebe. Wir bringen viele dieser WildStorm-Figuren in das DCU.

The Authority ist eine ganz andere Art von Superheldengeschichte. Sie haben im Grunde gute Absichten, aber sie glauben, dass die Welt völlig kaputt ist und der einzige Weg, sie zu reparieren, darin besteht, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, ob das nun bedeutet, Menschen zu töten, Staatsoberhäupter zu zerstören, Regierungen zu ändern – was auch immer sie tun wollen, um die Welt besser zu machen. Wir werden sehen, wie diese Reise für sie verläuft.

Es gibt (in unserem DCU) moralisch graue Charaktere, zu denen auch diese gehören.

PS: Wir lieben es, dass sie der Meinung sind, der Zweck heilige die Mittel, und dass sie selbst entscheiden, was der richtige Zweck ist.“

The Brave and the Bold

Hier werden wir es mit einer Batman und Robin-Story zu tun haben, bei der weder Robert Pattinson noch Ben Affleck in die Rolle des dunklen Ritters schlüpfen werden. Der Film soll auf den Comics von Grant Morrison basieren, in denen Bruce Wayne erfährt, dass Damian Wayne sein Sohn ist – und nun diesen unter seiner Obhut großziehen muss. Daminan Wayne hat die ersten Jahre seines Lebens allerdings damit verbracht, zum Assassinen ausgebildet zu werden. Weitere Mitglieder der Bat-Familie werden möglicherweise ebenfalls eine Rolle spielen. Welche Schauspieler sie verkörpern werden, ob ganz frische Gesichter oder Leute, die man schon mal im DC-Kontext erlebt hat, ist noch unklar.

Supergirl: Woman of Tomorrow

Auch das Supergirl bekommt ihren eigenen Film. Dieser wird auf der noch recht frischen Reihe von Tom King basieren, der auch an der Entstehung des Films mitwirken wird. Während Superman bei seinen menschlichen Zieheltern aufgewachsen ist, musste Supergirl auf einem durchs All driftenden Klumpen des Planeten Krypton groß werden. Der Film wird sich unter anderem damit beschäftigen, wie es ihr mit den vielen Verlusten ergangen ist, die sie erleiden musste. Gunn verspricht eine deutlich „abgefucktere“ Version des Supergirls, als man sie bisher erlebt hat.

Swamp Thing

Hier ist nichts weiter bekannt, außer: Es soll eine Ursprungsgeschichte werden. Aber da John Constantine („Hellblazer“) seinen ersten Auftritt in The Saga of the Swamp Thing #37 (Juni 1985) hatte, ist aufgrund der vielen Dinge, die Gunn und Safran gerade anpacken, nicht gänzlich auszuschließen, dass besagter Constantine ebenfalls einen Auftritt haben wird.

„Der letzte Film, über den wir sprechen wollen, ist Swamp Thing. Wir erwähnen ihn, weil es wichtig ist, darauf hinzuweisen, dass diese Geschichten, obwohl sie miteinander verbunden sind, tonal nicht alle gleich sind. Jede Gruppe von Filmemachern bringt ihre eigene Ästhetik in diese Filme ein, und es macht Spaß, zu sehen, wie diese tonal unterschiedlichen Werke in Zukunft zusammenpassen.

Dies ist ein Film, der die dunklen Ursprünge von Swamp Thing erforscht“, erklärt Peter Safran.

Überdies wird es auch eine Reihe neuer Serien geben. Zu einigen davon gibt es ebenfalls erste Informationen.

Die ersten Serien

Creature Commandos

Es ist dies die einzige animierte Serie, die in dem neuen Plan vorkommt. Zumindest bisher. James Gunn soll bereits die ersten sieben Episoden geschrieben haben. Im Mittelpunkt stehen Im Mittelpunkt der Creature Commandos stehen Rick Flagg Sr., Nina Mazursky, Doktor Phosphorus, Eric Frankenstein, Frankensteins Braut (welche die Hauptfigur ist), G.I. Robot und Weasel. James Gunn erklärt: „Was wir mit dem DCU machen, ist, dass wir die Animation direkt mit der Live-Action verbinden. Fernsehen, Filme und Spiele sind alle im selben Universum verwoben. Wir werden Schauspieler casten, die in der Lage sein werden, die Charaktere in diesem und in anderen Dingen zu spielen, von denen wir einige bereits gecastet haben“ und beleuchtet damit etwas näher den Ansatz, alle Dinge miteinander zu verweben. Was nur konsequent ist, schließlich haben Safran und Gunn die Oberaufsicht über sämtliche Filme, Serien, Spiele und was weiß ich sonst noch übertragen bekommen.

Waller

Die „Peacemaker“-Ablegerserie nimmt konkrete Formen an, Viola Davis wird auch hier die Rolle der Amanda Waller übernehmen. Die Serie wird zwischen der ersten und der angekündigten zweiten Staffel von „Peacermaker“ angesiedelt sein. Als Grund für die Platzierung zwischen den beiden Staffeln wird Zeitmangel seitens James Gunn genannt. Wenn man sich mal eben ein komplettes filmisches Universum eines Comicgiganten aus dem Ärmel schütteln muss, ist man gewiss ganz gut beschäftigt. Jeremy Carver, ausführender Produzent von „Doom Patrol“, und Christal Henry, Autorin von „Watchmen“, werden die Serie leiten.

Lanterns

Diese Serie, die sich um die grünen Leuchten Hal Jordan und John Stewart drehen wird, scheint ein wenig als Bindeglied zwischen den Filmen und Serien zu dienen. Sie wird als ein Krimi umschrieben, in dem die Green Lanterns als eine Art Polizisten auf der Erde ihren Dienst tun, und die Geschichte wird einen uralten Schrecken im Mittelpunkt haben, dem die Lanterns nachgehen werden. Dazu Peter Safran: „Die Geschichte wird zwischen den Filmen und den Fernsehserien hin und her verwoben. Peacemaker ist ein gutes Beispiel dafür, wie das funktioniert, und genau das werden wir mit dieser großen, übergreifenden Geschichte auch tun“.

Paradise Lost

Es wird dies eine Prequel-Geschichte zu Wonder Woman sein, die als eine Art „Game of Thrones“ beschrieben wird und sich auf die Entwicklung von Themyscira konzentriert in einer Zeit, bevor Wunderfrau Diana Teil des Geschehens wurde. Man möchte hier der Frage nachgehen, was für (politische) Spiele gespielt und welche Ränke geschmiedet werden und was Frauen in einer Gesellschaft, bestehend aus Frauen, so tun, um Macht zu erlangen.

Booster Gold

Hierbei wird es um einen Tech-Superhelden gehen (vorstellbar ist eine DC-Version von „Iron Man“), der aus mit seinem Schnickschnack aus der Zukunft als Retter unterwegs – und der am Hochstaplersyndrom leidet. Viel mehr ist darüber noch nicht zu berichten, außer, dass DC bereits in Verhandlungen mit einem noch nicht näher genannten Schauspieler für die Hauptrolle sein soll.

Das ist schon eine ganze Menge, die James Gunn da präsentiert hat. Auch wenn ein paar Dinge natürlich noch immer unklar sind. So ist weiterhin nicht bekannt, was aus Gal Gadots Interpretation der Wonder Woman wird. Oder wie sich die derzeitigen Inkarnationen von Aquaman oder The Flash in das neue Konzept fügen werden. Wenn überhaupt. Oder wie die Dinge in Sachen „Justice Leage“ so stehen. Wobei man sich hier natürlich gut vorstellen kann, dass sich Gunn solcherlei Superhelden-Massenmovies, quasi als DC-Gegenstück zu Marvels „Avengers“, für einen späteren Zeitpunkt aufspart, nachdem die einzelnen Helden filmisch (neu) eingeführt worden sind. Vielleicht ab Chapter 2, vielleicht auch schon früher. Wir werden es sehen. Insgesamt erst einmal ein ganz okayer Plan, wie ich finde, mit teilweise spannenden Konzepten. Dennoch bin ich ganz froh, dass die in Arbeit befindlichen Fortsetzungen von „The Batman“ und „Joker“ auch ohne den großen DC-Überbau existieren dürfen.

Abschließend die Ankündigungen von James Gunn im Video:

Chapter 1 - Gods and Monsters | DC Studios | DC

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