Portrait von Peter Gabriel, er trägt beinahe Glatze und einen weißen Bart und schaut ernst in die Kamera.

Peter Gabriel veröffentlicht mit „The Court“ weiteren neuen Song aus dem kommenden Album „i/o“

Foto: Nadav Kander

Wenn man ein*e Künstler*in vom Format eines Peter Gabriel ist und es zum Konzept gehört, die musikalischen Veröffentlichungen buchstäblich nach dem Mond zu richten, dann haut man auch schon mal eine Single an einem Sonntag raus. Man könnte also auch sagen: ein weiterer Vollmond, ein weiterer neuer Song des kommenden Albums „i/o“ von Peter Gabriel.

Am vergangenen Sonntag erschien mit „The Court“ der nächste Vorbote des neuen Albums. Neben dem Meister selbst sind Brian Eno, Tony Levin, David Rhodes und Manu Katché zu hören, außerdem stammen die Backing Vocals von Peters Tochter Melanie Gabriel.

„Ich hatte diese Idee für den Refrain ‘the court will rise’, und so wurde es ein freier, impressionistischer Text, der sich auf Gerechtigkeit bezieht, aber auch ein Gefühl der Dringlichkeit enthält. Vieles im Leben ist ein Kampf zwischen Ordnung und Chaos, und in gewisser Weise ist die Justiz oder das Rechtssystem etwas, das wir uns auferlegen, um zu versuchen, ein gewisses Element der Ordnung in das Chaos zu bringen. Das wird oft missbraucht, es ist oft ungerecht und diskriminierend, aber gleichzeitig ist es wahrscheinlich ein wesentlicher Bestandteil einer zivilisierten Gesellschaft. Aber wir müssen manchmal darüber nachdenken, wie das tatsächlich umgesetzt und angewendet wird“, erklärt Peter Gabriel die Hintergründe des neuen Songs.

Inspiriert wurde Gabriel dabei unter anderem von der NAMATI Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt, Menschen auf der ganzen Welt dabei zu unterstützen, juristische Auseinandersetzungen zu führen, die sie sich sonst vielleicht nicht hätten leisten können. „Ich empfehle Ihnen, sich das mal anzusehen“, so Gabriel. „Sie leisten hervorragende Arbeit, indem sie Teams in der ganzen Welt zusammenstellen, die bei verschiedenen Problemen helfen.“

Wie schon „Panopticom“ erscheint auch „The Court“ in drei verschiedenen Versionen, nämlich dem jetzt veröffentlichten Dark-Side Mix von Tchad Blake, dem Bright-Side Mix von Mark ‘Spike‘ Stent und Hans-Martin Buffs Atmos In-Side Mix. Peter Gabriel erklärt: „Mir gefällt die Idee des Ansatzes verschiedener Abmischungen sehr gut, denn für die meisten Künstler ist der Prozess und nicht das Produkt das Wichtigste. In gewisser Weise versuche ich, den Prozess für diejenigen, die daran interessiert sind, ein wenig mehr zu öffnen“.

Foto: Virgin Records

Das Artwork der Single, das ungemein kraftvolle und eindrucksvolle Foto, stammt von Tim Shaw (bzw. seiner Kunstinstallation Lifting the Curse), der zu Protokoll gibt: „Ich weiß nicht, warum gerade dieses Bild für diesen Track ausgewählt wurde, aber wenn man darüber nachdenkt, könnte es sein, dass die Figur vielleicht da steht, um angeklagt und verurteilt zu werden, und in diesem Fall wird sie verbrannt als ein Bestrafungsprozess, der stattfindet“.

Gabriel ergänzt: „Tim Shaw ist ein großer Künstler, dessen Werk kraftvoll, politisch und schamanistisch ist. Er hat sich oft mit schwierigen Themen wie Krieg und Folter auseinandergesetzt. Er wuchs in Belfast auf und erlebte die Angst und die Realität der Gewalt um ihn herum, was ihn sicher tief beeindruckt hat. Zu diesem Bild gibt es eine ungewöhnliche Geschichte, aber das Foto dieser seltsamen Figur, die rituell verbrannt wird, hat mich einfach angesprochen. Die Geschichte, die dahintersteckt, habe ich erst nachträglich entdeckt“. Besagte Story hinter der Installation könnt Ihr übrigens hier nachlesen.

The Court (Dark-Side Mix)

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