Ein Foto der Band part. Die beiden Bandmitglieder wurden im Profil und vor schwarzem Hintergrund fotografiert, die Gesichter einander abgewandt.

Musikvideo: part – Clouds

Foto: André Müller / artpirat

Neulich hatte ich mit meiner besseren Hälfte eine Diskussion über das Für und Wider von Cover- bzw. Tribute Bands. Es gibt diese in sehr zahlreicher Form, nahezu jede*r Künstler*in oder Band von Rang und Namen hat eine oder mehrere Bands, die durch die Lande tingeln, und deren Songs mal gut, mal weniger gut zum Besten geben. Ich weiß gar nicht mehr, ob wir in dieser Diskussion auf einen gemeinsamen Nenner gekommen sind, mein Standpunkt war jedoch folgender: Ich finde, Cover Bands haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. Aus einer Vielzahl von Gründen. Das fängt damit an, dass ganz viele vor allem bei Konzerten ganz erstaunliche Entertainer-Qualitäten entwickelt haben, die dem Original in nichts nachstehen und endet damit, dass es Fans die Möglichkeit gibt, die Songs ihrer Idole öfter (und meist auch zu einem sehr viel günstigeren Preis) abzufeiern. Ihr Argument war, dass es nicht so übermäßig kreativ ist, sich auf der schöpferischen Leistung großer Bands auszuruhen.

Tendenziell würde ich dem zustimmen. Aber immer wieder ist es zu beobachten, dass sich aus dem, was als Cover Band seinen Anfang nahm, ein Nebenprojekt oder ähnliches entwickelt, bei dem sehr wohl kreative Eigenleistung ins Spiel kommt. Und nach dieser, wieder einmal einigermaßen länglichen Einführung, die wieder einmal als Überleitung dienen muss, komme ich auf das eigentliche Thema zu sprechen. Eine Band, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit jeder schon mal auf seinem persönlichen Radar hat aufblitzen sehen, wer sich nur ansatzweise für Depeche Mode interessiert, ist Forced To Mode. Wohl eine der größten, weil populärsten Depeche Mode Tribute Bands dieses Landes und inzwischen mit ihrem Tun in einer Liga angekommen, dass sie auf Plakaten von Festivals der Düsterszene die Headliner-Position belegen. Oder nur knapp darunter positioniert sind.

Und jetzt kommt’s: Um Forced To Mode geht es mir gar nicht! Sondern darum, dass deren Frontmann Christian Schottstädt seit geraumer Zeit mit seiner musikalischen Partnerin in Crime, Franziska Gross, das Projekt Part betreibt. Und das hat so überhaupt nichts mit Forced To bzw. Depeche Mode zu tun. Das Duo hat kürzlich eine neue Single namens „clouds“ veröffentlicht. Es ist dies eine ganz wunderbare melancholische, angenehm düstere, von feiner Elektronik durchzogene und mit überzeugender stimmlicher Leistung garnierte Pop-Nummer, die wie die namengebenden Clouds im Raum herumschwebt und seine Hörer*innen einhüllt. Ein schnuckeliges Video gibt es auch, dass ich Euch nachfolgend mal hier lasse, damit Ihr Euch selbst einen Eindruck verschaffen könnt. Wenn wir das nächste Mal über das Für und Wider von Cover Bands philosophieren und das Argument lautet, „ja aber dassoch nich kreativ issas doch nich!“, dann nehmt sehr gerne dieses Lied als Gegenargument, dass da manchmal sehr wohl große Kreativität schlummert und erwacht, wenn nur die ersten Sporen verdient sind. Und wenn das bedeutet, sich mit den Songs anderer erst einmal den Hintern wund zu touren. Abschließender Tipp von mir: behaltet Part mal im Auge (oder Ohr), ich habe das Gefühl, da geht noch einiges. Und jetzt MAZ ab:


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