Bob Iger steht an einem Rednerpult vor einem schwarzen Hintergrund. Neben ihm ist ein Scheinwerfer zu sehen.

Bob Iger wird wieder CEO von Disney

Foto: nagi usano from Tokyo, Japan – Bob Iger | 2019 Disney Legends Awards Ceremony | D23 EXPO 2019, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=118647362

Leitende Angestellte, CEOs großer Unternehmen und Trainer von Fußballvereinen haben eine Sache gemeinsam: manchmal sind sie ganz schnell weg vom Fenster – und manchmal auch schnell wieder am Start.

Der Disney-Konzern, zu dem neben Mickey Maus, Donald Duck und Co. auch die bekannten Film- und Serienmarken wie Star Wars, Marvel oder Pixar gehören, der sich neben diversen Freizeitparks auch eine Kreuzfahrtlinie nebst Privatinseln leistet und der mit Disney+ einen erfolgreichen Streaming-Dienst betreibt, hat am vergangenen Sonntagabend verkündet, dass der bisherige CEO Bob Chapek mit sofortiger Wirkung zurückgetreten ist. Sein Nachfolger ist quasi auch sein Vorgänger: Bob Iger wird den Posten für zunächst einmal zwei Jahre übernehmen. Chapek war Iger nachgefolgt, nachdem dieser im Jahr 2020 zurückgetreten war.

Susan Arnold, Vorsitzende des Verwaltungsrats von Disney, ließ in einer Erklärung am Sonntagabend wissen: „Wir danken Bob Chapek für seinen Dienst an Disney während seiner langen Karriere, einschließlich der Führung des Unternehmens durch die beispiellosen Herausforderungen der Pandemie. Der Verwaltungsrat ist zu dem Schluss gekommen, dass Bob Iger in einer zunehmend komplexen Phase des Wandels in der Branche die besten Voraussetzungen mitbringt, um das Unternehmen durch diese entscheidende Phase zu führen.“

1,5 Milliarden Verlust bei Disney+, Kursverlust der Aktie im vierten Quartal von 40 %

Wie im Fußball – wenn es für einen Trainer nicht läuft bzw. die Erfolge ausbleiben, muss dieser gehen. Bob Chapek, der zuvor als Vorsitzender von Disney Parks, Experiences and Products fungierte, hatte in seiner kurzen Amtszeit nicht nur mit der Pandemie zu kämpfen, sondern auch mit Gehaltsforderungen von „Black Widow“-Darstellerin Scarlett Johansson (sie verklagte Disney damals auf eine Entschädigung von 100 Millionen Dollar wegen verlorener Einnahmen, da der „Black Widow“-Film während der Hochzeit der Pandemie nicht ins Kino kam, sondern direkt bei Disney+ gezeigt wurde) sowie rechtliche Zankereien mit dem Bundesstaat Florida im Zusammenhang mit LGBTQ-Themen.

Der entscheidende Punkt, den der mir hier als Grundlage dienende Artikel von CNN in den Raum stellt, dürfte aber sein: Die Aktie von Disney ist in diesem Jahr um rund 40 % gefallen. Und auch wenn Disney+ ordentlich wächst – 1,5 Milliarden Dollar Verlust im 4. Quartal sind auch für einen Megakonzern für Disney vermutlich eine Hausnummer, die um einiges zu hoch ist.

Bob soll es wieder richten

Bob Iger hingegen war 15 Jahre lang CEO von Disney. Während seiner Zeit wurden die Deals eingetütet, die Star Wars, Marvel und Pixar ins Mäuse-Imperium eingliederten. Außerdem war Iger verantwortlich für den 71 Milliarden Doller schweren Deal zum Kauf von 21st Century Fox. Und Iger gilt als Verantwortlicher, was die Gründung von Disney+ betrifft. Es ist also nicht so richtig überraschend, dass Disney Gedeih und Verderb einmal mehr in die Hände von Bob Iger legt.

In einer ebenfalls am Sonntag veröffentlichten Stellungnahme erklärte Iger: „Ich bin äußerst optimistisch für die Zukunft dieses großartigen Unternehmens und freue mich, dass der Vorstand mich gebeten hat, als CEO zurückzukehren. Disney und seine unvergleichlichen Marken und Franchises haben einen besonderen Platz in den Herzen so vieler Menschen rund um den Globus – vor allem in den Herzen unserer Mitarbeiter, deren Engagement für dieses Unternehmen und seine Mission eine Inspiration ist“. Und außerdem fühle er sich zutiefst geehrt, wieder gebeten worden zu sein, „dieses bemerkenswerte Team zu leiten, dessen klare Mission es ist, mit kreativer Exzellenz Generationen durch unvergleichliches, mutiges Storytelling zu inspirieren“.

Man wird sehen, wo die Reise von Disney unter dem neuen, alten CEO hingehen wird.

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