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Pink Floyd veröffentlichen Friedenshymne „Hey Hey Rise Up“ zur Unterstützung der Ukraine

Quelle: Pink Floyd

Nach fast 30 Jahren haben sich David Gilmour und Nick Mason mit ihrem langjährigen Bassisten Guy Pratt und sowie Nitin Sawhney an den Keyboards zusammengetan, um unter dem Namen Pink Floyd einen neuen Song zu veröffentlichen. Was zunächst ein Grund zur Freude für Fans zu sein scheint – schließlich haben Pink Floyd zuletzt für das 1994er-Album „The Division Bell“ gemeinsam musiziert – hat allerdings einen sehr ernsten, sehr gegenwärtigen und im Falle von David Gilmour auch einen persönlichen Hintergrund: der Krieg in der Ukraine. „Hey Hey Rise Up“ heißt das neue Stück, das zusammen mit Andriy Khlyvnyuk, dem Frontmann der ukrainischen Band Boombox entstand, und dessen kompletter Erlös der humanitären Hilfe in der Ukraine zur Verfügung gestellt werden soll.

Pink Floyds Plattenfirma Warner Music teilt in einer Pressemitteilung nachfolgende Details mit:

Die Aufnahme des Tracks fand tatsächlich erst letzte Woche Mittwoch (30. März) statt. Sie bindet den Gesang eines hunderttausendfach angesehenen Instagram-Posts (s.u.) vom 27. Februar ein, in dem Khlyvnyuk auf dem Kiewer Sofiyskaya-Platz steht und die Zeilen von „Ой у лузі червона калина“ („O das rote Viburnum auf der Wiese“) anstimmt, ein mitreißendes ukrainisches Protestlied, das während des Ersten Weltkriegs verfasst wurde und im vergangenen Monat weltweit als Protest gegen die Invasion der Ukraine eine Renaissance erlebte. Der Titel des Pink-Floyd-Tracks ist der letzten Zeile des Liedes entnommen, die sich übersetzt in „Hey, Hey, Rise up and rejoice”.

„Wie so viele spürten wir die Wut und Enttäuschung über diesen abscheulichen Akt der Invasion eines unabhängigen, friedlichen, demokratischen Landes und die Ermordung seiner Bevölkerung durch eine der größten Weltmächte.“ (David Gilmour)

David Gilmour, der eine ukrainische Schwiegertochter und Enkelkinder hat, kommentiert: „Wie so viele spürten wir die Wut und Enttäuschung über diesen abscheulichen Akt der Invasion eines unabhängigen, friedlichen, demokratischen Landes und die Ermordung seiner Bevölkerung durch eine der größten Weltmächte.“

Über seine Verbindung zu Andriy und seiner Band Boombox erklärt Gilmour: „2015 spielte ich eine Show im Londoner Koko zur Unterstützung des Belarus Free Theatre, dessen Mitglieder inhaftiert wurden. Pussy Riot und die ukrainische Band Boombox waren ebenfalls im Line-up. Sie sollten eigentlich ihr eigenes Set spielen, doch ihr Sänger Andriy konnte aufgrund von Visaproblemen nicht einreisen, sodass der Rest der Band mich kurzerhand bei meinem Set begleitete – wir spielten an diesem Abend ‚Wish You Were Here‘ für Andriy. Kürzlich las ich dann, dass Andriy seine Amerikatournee mit Boombox abgebrochen hatte, zurück in die Ukraine gekehrt war und sich der Territorialverteidigung der Ukraine angeschlossen hatte. Und dann sehe ich dieses unglaubliche Video bei Instagram, in dem er auf einem Platz in Kiew vor dieser wunderschönen Kirche mit goldener Kuppel steht und singt, um ihn herum nichts als Stille, weil es wegen des Krieges aktuell keinen Verkehr oder Hintergrundlärm gibt. Es war ein kraftvoller Moment, der in mir den Wunsch auslöste, ihn musikalisch umzusetzen.“

Während er die Musik für den Track schrieb, konnte David mit Andriy sprechen, der sich gerade in einem Krankenhausbett in Kiew von einer Granatsplitterverletzung erholte. „Ich habe ihm am Telefon ein wenig von dem Song vorgespielt und er gab mir seinen Segen. Wir hoffen beide, dass wir irgendwann in der Zukunft leibhaftig etwas zusammen machen werden.“

„Wir wollen Geld für humanitäre Einrichtungen sammeln und etwas für die Moral tun.“ (David Gilmour)

Mit Blick auf den Track selbst hofft Gilmour, dass er „eine breite Unterstützung und Öffentlichkeit erhält. Wir wollen Geld für humanitäre Einrichtungen sammeln und etwas für die Moral tun. Wir wollen unsere Unterstützung für die Ukraine zeigen und auf diese Weise deutlich machen, dass der Großteil der Welt es für vollkommen falsch hält, dass eine Supermacht in das unabhängige, demokratische Land einmarschiert, zu dem die Ukraine geworden ist.“

Die Veröffentlichung des Songs wird von einem Video begleitet, das unter der Ägide des renommierten Regisseurs Mat Whitecross am Tag der musikalischen Aufnahmen gefilmt wurde. Gilmour dazu: „Wir haben den Track und das Video in unserer Scheune aufgenommen, aus der wir während des Lockdowns auch all unsere ‚Von Trapped Family‘-Livestreams gemacht haben. Auch die ‚Barn Jams’ mit Rick Wright fanden 2007 dort statt. Janina Pedan hat das Set binnen eines Tages aufgebaut und Andriy sang neben uns auf dem Bildschirm, während wir spielten. Wir vier hatten also einen Sänger in unserer Mitte, auch wenn er nicht physisch anwesend war.“

Das Artwork des Tracks wurde vom kubanischen Künstler Yosan Leon erschaffen und zeigt ein Gemälde der ukrainischen Nationalblume, der Sonnenblume. Das Cover ist eine direkte Referenz auf eine Aktion, die um die Welt ging: jene Frau, die Sonnenblumenkerne an russische Soldaten austeilte, verbunden mit den Worten, sie sollten diese in ihren Taschen tragen, sodass nach ihrem Tod Sonnenblumen daraus wachsen.

Soweit die Pressemitteilung. Hier der Link zu den verschiedensten Plattformen, auf denen Ihr den Song streamen oder kaufen könnt:

https://pinkfloyd.lnk.to/HeyHeyRiseUp

Und abschließend das Video einer der wohl bewegendsten Friedenshymnen jemals.

Pink Floyd - Hey Hey Rise Up (feat. Andriy Khlyvnyuk of Boombox)

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