Ausgepackt: Future Warrior T-800 [Battle Damaged] (Arnold Schwarzenegger in „Terminator 2: Judgment Day“) von Present Toys

Foto: Present Toys

Zählen kann ich inzwischen nicht mehr, wie oft ich „Terminator 2: Judgement Day“ schon gesehen habe, zählt dieser Streifen doch seit ungefähr immer schon zu meinen Lieblingsfilmen. Ähnlich wie bei „RoboCop“ war ich seinerzeit viel zu jung, als ich den damals das erste Mal gesehen hatte – einigermaßen kurz, nachdem der Film via Videothek als VHS über den Fernseher meiner Eltern geflimmert war und leeeider nicht rechtzeitig zurückgebracht wurde. Tja, kann man nichts machen. Und ungefähr so lange, wie ich mich für Figuren im Maßstab 1:6 begeistere und weiß, dass es den ikonischen Killer-Roboter in der Gestalt von Arnold Schwarzenegger ebenfalls als rund 30 cm große Figur gibt, steht ein solches Exemplar ganz weit oben auf meinem Wunschzettel. Einzig: Die Variante von Hot Toys, der „T-800 Battle Damaged“ (oder in Fachkreisen auch einfach nur DX 13) sprengt den Rahmen des mir zur Verfügung stehenden Milchgelds um einiges. Eine kurze Stichprobe, bevor ich anfing, diese Zeilen hier niederzutippen, ergab, dass diese Figur bei eBay derzeit ab 600 Euro aufwärts gehandelt wird. Gebraucht. Als Import über eine der einschlägigen Quellen in Hongkong bekäme man ihn möglicherweise noch neu, aber nicht günstiger – und wahrscheinlich mit Einfuhrgebühren obendrauf. Das sind alles Preise, die ich für eine Figur weder aufbringen kann noch will. Nicht nur, dass mir da andere Dinge einfielen, die höchstwahrscheinlich wichtiger wären, das Verhältnis stimmt auch einfach nicht mehr. Für die Kohle bekäme ich zwei bis drei (oder, je nach Hersteller auch mehr) Figuren, die ich dann eher nehmen würde, damit ich meine Vitrinen weiter bevölkern kann.

Irgendwann im Mai des vergangenen Jahres wurde ich, eigentlich auf der Suche nach was anderem, auf den „Future Warrior“ von Present Toys aufmerksam. Ein flüchtiger Blick reichte schon, um klarzumachen: Jau, hier ist ein Dritthersteller am Start, der zwar nicht über die originale Lizenz verfügt (daher heißt der T-800 hier „Future Warrior“ und nicht Terminator), dafür aber für sehr viel schmaleres Geld zu haben sein würde. Und die Fotos machten auch einen soliden bis guten Eindruck. Gut, das tun die offiziellen Produktfotos immer, wenn sie vom Prototypen stammen. Aber bisher ist meine Erfahrung, dass angekündigtes und ausgeliefertes Produkt sich in Sachen Headsculpt, also dem modellierten Antlitz der nachgebildeten Person, immer so dicht beieinander waren, dass es für mich mehr als okay war. Abweichungen gibt es eigentlich immer, aber bisher sind mir schlechte Erfahrungen erspart geblieben. Und „battle damaged“ war die angekündigte Terminator-Kopie auch noch! Es machte also alles den Anschein, als würde diese Version mein Bedürfnis nach einem Sixth-Scale-Terminator befriedigen können, ohne dass ich dafür eine Niere in Zahlung geben müsste. Zudem hatte ich mit dem „Doomsday Killer“ (also Christian Bale in seiner Rolle als John Preston in „Equilibrium“) gute Erfahrungen mit Present Toys gemacht. Also tätigte ich die Vorbestellung (in diesem Fall bei Giantoy, war bisher meine erste Bestellung dort und ich denke, ich bestelle dort bei Gelegenheit auch gerne wieder). Der Preis inklusive Versand: irgendwas um die 180 Euro. Also Welten entfernt vom Original von Hot Toys. Ich wusste damals nicht, ob ich noch Einfuhrgebühren zu erwarten habe oder nicht. Spoiler: es kam nichts mehr obendrauf.

Ein Blick auf und in die Box. Die Packung ist in puncto Material eher schlicht, aber dennoch ansehnlich gestaltet. Dass sich Schuber und innere Box optisch unterscheiden, sehe ich als netten Bonus an. | Foto: Roman Empire / Avalost

Die Monate zogen ins Land. Angekündigt war bzw. erwartet wurde diese Arnie-Kopie für irgendwann im Herbst des vergangenen Jahres. Erhalten habe ich ihn schlussendlich Ende Januar 2024. Für mich vollkommen okay, ich habe es nicht eilig. Und ich bin auch ehrlich gesagt zu geizig, Aufpreise zu bezahlen, nur um im ersten Schwung einer Lieferung dabei zu sein. Dadurch wird mein Leben nicht besser. Die Lieferankündigung von Giantoy kam quasi aus dem Blauen heraus – und schon wenige Tage später war die Figur da. Auch hier: nichts zu meckern.

Der obligatorische Vergleich zwischen Prototyp und dem ausgelieferten Produkt. Ich muss sagen, dass mir der tatsächliche Headsculpt sogar besser gefällt und auch mehr nach Arnie aussieht. Weil: Haare weniger “Mähne” und die Ohren dichter am Kopf. Insgesamt wirkt das Modell wie eine Mischung des Arnies aus T1 und T2 und hat etwas sehr dezent cartoonhaftes, was meines Erachtens aber nicht stört. Es ist eben anders als der sich als Vergleich aufdrängende Sculpt des DX 13 von Hot Toys, deswegen aber nicht zwingend schlechter. | Foto: Roman Empire / Avalost

Die Box ist eher schnörkellos im Vergleich zu dem, was andere Hersteller teilweise mit Strukturen und unterschiedlichen Lacken und Papiersorten so auffahren. Aber dennoch ganz schick und in sich stimmig, wie ich finde, dank des ikonischen erhobenen Daumens auf dem äußeren Schuber sowie dem Schädel des Endo-Skeletts auf der inneren Box. Innen drin: Die üblichen Plastik-Assietten, wie man sie beispielsweise bei den Figuren von Hot Toys auch immer vorfindet. Arnie selbst liegt darin, erfreulicherweise mit erstaunlich wenig Foliengerümpel, die etwa die Hände abdecken. Figur und Zubehör (wie der Patronengurt, bei dem die dicken Kugeln scheinbar aus Spritzguss-Material bestehen, jedenfalls sind sie überraschend und angenehm schwer) verteilen sich auf zwei „Etagen“. Dadurch, dass man den Terminator nicht von übermäßig viel Plastikmüll befreien muss, ist er schnell ausgepackt und hingestellt.

Und wie er da so herumsteht, hat er schon eine Präsenz, der große Junge. Captain America in der 2012-Version beispielsweise, auch eine recht stattliche Figur, könnte sich hinter Arnie noch verstecken. Was beim Auspacken zumindest bei mir für eine angenehme Überraschung sorgte: Die Erkenntnis, dass diese Figur mit einer Beleuchtungsfunktion daherkommt. Das hatte ich entweder nicht mitbekommen, vergessen oder verdrängt. Drei kleine Knopfzellenbatterien und ein kleiner Schraubendreher werden mitgeliefert, um das Cyborg-Auge, das durch den Kampfschaden offengelegt wurde, zum Leuchten zu bringen. Der Kopf lässt sich leicht abnehmen, dadurch erhält man schnell und einfach Zugriff auf das Batteriefach, an dem erfreulicherweise auch der Schalter zum Ein- und Ausschalten angebracht ist. Die Batterien sind fix eingelegt und dank des durchdachten und einfach zu handhabenden Prinzips lässt sich die Beleuchtung im Auge des Terminators rasch und nach Bedarf bzw. Laune ein- und ausschalten.

Der T-800 kommt mit Beleuchtungsfunktion. Der Kopf lässt sich leicht abnehmen, anschließend erhält man direkt Zugriff auf das Batteriefach, an dem sich direkt auch der Schalter befindet. Ein- und Ausschalten des rot leuchtenden Auges gestaltet sich so erfreulich einfach. | Foto: Roman Empire / Avalost

Für Diskussionen sorgte und sorgt der Headsculpt. Ja, der Kopp von Hot Toys sieht Arnie ähnlicher. Sollte auch so sein, schließlich war deren Version zum Start schon teurer als dieser hier und, nicht zu vergessen, die haben auch eine Lizenz gehabt. Der Kopf, den man bei Present Toys modellierte, wirkt auf mich wie eine Mischung aus Arnie, wie er im späteren Verlauf des erstens „Terminator“-Films zu sehen war (also ab der Szene in der Polizeistation ca., als er mit Kurzhaarschnitt unterwegs war) und dem Look aus T2. Und auch hat der gesamte Kopf einen ganz latenten Comic-Look. Finde ich alles nicht wirklich schlimm. Tatsächlich muss ich sagen, dass mir der ausgelieferte Kopf besser gefällt als das, was auf den Produktfotos gezeigt wurde. Allein schon, weil die Haare weniger mattig (lies: voluminös) ausgefallen sind und die Ohren nicht so abstehen. Es ist deutlich zu erkennen, wer hier abgebildet werden sollte und damit bin ich zufrieden.

Ich denke schon, dass die gewünschte Ähnlichkeit zu Arnold Schwarzenegger durchaus gegeben ist. | Foto: Roman Empire / Avalost

Überhaupt finde ich das gesamte Erscheinungsbild sehr gelungen. Ich weiß nicht, ob Hose und Jacke tatsächlich Leder oder ein Kunstleder oder nur ein Imitat sind – ist mir persönlich aber völlig bums, da das Ergebnis mich überzeugt. Kommt rüber, wie im Film – was will ich denn mehr? Ich las direkt Kommentare, dass man das Outfit noch weathern (also quasi künstlich altern und von Wettereinflüssen versehen behandeln) müsse. Kann man machen, würde ich der Figur aber nicht antun wollen. Ja, die Schäden in der Kleidung, also die Löcher in Shirt und Hose beispielsweise, wirken nicht so schön detailliert ausgefranst, wie es auf den Produktfotos gezeigt wurde. Das müsst Ihr für Euch entscheiden, ob und inwiefern Euch das irgendwie tangiert. Ich finde die erzielten Effekte in Ordnung und denke dabei immer wieder an den deutlich günstigeren Preis gegenüber dem Original. Insgesamt ist der Terminator, wenn er in der Vitrine steht, schon eine stattliche Erscheinung, die sich – das wage ich jetzt einfach mal zu behaupten – nicht hinter dem DX 13 zu verstecken bräuchte.

Zum Zubehör gehört neben den diversen Schießeisen, mit denen Arnie im Film herumgefuhrwerkt hat, auch diverse Handpaare. Und natürlich darf auch der ausgestreckte Daumen nicht fehlen! | Foto: Present Toys

Das Zubehör besteht neben all dem Knallwerkzeug, mit dem Arnie im Film unterwegs war, aus einer einfachen, dafür aber recht großen Bodenplatte mit dem obligatorischen „Eiergreifer“ zum Aufstellen. Nötig wäre dieser nicht, da der T-800 auch so gut und stabil aufgestellt werden kann. Weiterhin sind diverse Hände zum Wechseln mit in der Box – unter anderem auch der eine Hand mit ausgestrecktem Daumen. Da geht mir als Fan direkt etwas das Herz auf. Das Zubehör macht auf mich einen wertigen Eindruck, auch wenn das meiste davon bei mir als passioniertem Museumsposen-Posierer, in der Box verbleiben wird.

Der T-800 steht nun seit ein paar wenigen Tagen bei mir herum und ich muss sagen, dass ich mich wirklich sehr über diese Figur freue. Der DX 13 wird auch weiterhin ein unerfüllbarer Traum bleiben, fürchte ich. Aber all jenen unter Euch, denen es ähnlich geht und die den aufgerufenen Preis für das Hot Toys-Modell nicht aufbringen wollen und/oder können, sei der „Future Warrior“ von Present Toys wirklich sehr ans Herz gelegt. Gute Qualität zu einem überschaubaren Preis und allein dadurch schon eine echte Alternative. Es ist nach dem „Doomsday Killer“ meine zweite Figur von Present Toys – und da ich erneut sehr zufrieden bin mit dem, was ich hier bekommen habe, wird es wohl auch nicht die letzte Figur dieser Hot Toys-Alternative gewesen sein. Um es mit den Worten des T-800 zu sagen: ich komme wieder. Oder eben: ich kaufe wieder.

Foto: Roman Empire / Avalost

Was ist in der Box?

  • Ein (1) Kopfmodell mit Lichtfunktion
  • Ein (1) beweglicher Körper (ca. 30 cm groß)
  • Sechs (6) austauschbare Hände
  • Ein (1) austauschbarer, kampfbeschädigter Arm
  • Eine (1) Lederjacke
  • Eine (1) kampfbeschädigte Lederjacke
  • Ein (1) T-Shirt
  • Ein (1) Gürtel
  • Eine (1) Hose
  • Ein (1) Paar Stiefel
  • Eine (1) Gatling Gun (Maschinengewehr)
  • Ein (1) Granatwerfer
  • Eine (1) Pistole
  • Ein (1) Granatengürtel mit Granaten
  • Ein (1) Figurenständer
Hersteller
Present Toys
Modell-/Seriennummer
PT-SP50
Unsere Wertung
4.1
Fazit
Der T-800 steht nun seit ein paar wenigen Tagen bei mir herum und ich muss sagen, dass ich mich wirklich sehr über diese Figur freue. Der DX 13 wird auch weiterhin ein unerfüllbarer Traum bleiben, fürchte ich. Aber all jenen unter Euch, denen es ähnlich geht und die den aufgerufenen Preis für das Hot Toys-Modell nicht aufbringen wollen und/oder können, sei der „Future Warrior“ von Present Toys wirklich sehr ans Herz gelegt. Gute Qualität zu einem überschaubaren Preis und allein dadurch schon eine echte Alternative.
Pro
Gute, günstige Alternative zum DX 13 von Hot Toys
Ziemlich stattliche Erscheinung, wenn er in der Vitrine steht
Zubehör macht einen sehr wertigen Eindruck
Beleuchtungsfunktion
Kontra
Headsculpt kann man als etwas cartoonhaft empfinden; hier ist, wie man weiß, eine größere Ähnlichkeit möglich
Kampfschäden an der Kleidung sind nicht so ausgefranst und detailliert, wie es die Produktfotos glauben lassen
4.1
Wertung
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