Cover des Comics Batman - Urban Legends 5: Die Geister von Gotham von Panini Comics.

Großartige Geschichten, die das Zeug dazu haben, für sehr lange Zeit im Gedächtnis zu bleiben, eingerahmt in tolle Bilder: „Batman – Urban Legends 5 – Die Geister von Gotham“ liefert richtig ab!

Foto: Panini Comics

Es dauert nicht mehr lange, und die von Bob Kane und Bill Finger geschaffene Figur des Batman ist seit 85 Jahren im Einsatz, um in Gotham City, nicht selten aber auch weit über die Stadtgrenzen hinaus, für Recht und Ordnung zu sorgen. In dieser langen Zeit sind unzählige Geschichten erzählt worden. In Comics, klar, aber auch in Film und Fernsehen oder auch in Videospielen. Einige hat man nach dem Konsum direkt wieder vergessen, andere sind auf ewig ins kollektive Gedächtnis der Fans eingezogen. „Batman: The Killing Joke“, 1988 von Alan Moore und Brian Bolland veröffentlicht, ist ein Paradebeispiel dafür. Die „Knightfall“-Storyline aus den frühen 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts ein anderes. Und die derzeit laufende Serie „Der Gargoyle von Gotham“ ist auf dem besten Wege, sich in diese Riege einzureihen. Allen gemein ist, dass sie stets mehrere Hefte umfassten, um in Fahrt zu kommen. Es stellt sich daher die Frage, ob auch in Einzelheften, die nicht den Umfang des Telefonbuchs von Wanne-Eickel haben, Geschichten erzählt werden können, die in Erinnerung bleiben. Die von Panini Comics veröffentlichten Anthologien „Batman – Urban Legends“ beantworten diese Frage seit geraumer Zeit. Ein ums andere Mal sehr zufriedenstellend. Kann der jüngste Band, „Batman – Urban Legends 5 – Die Geister von Gotham“, hier erneut begeistern?

Panini bewirbt diesen fünften Band auf der eigenen Website mit einem Zitat der Leute von Dark Knight News, das da lautet: „Einige dieser Storys werden uns Bat-Fans auf ewig in Erinnerung bleiben“. Und im Prinzip könnte ich meinen Artikel damit schon abschließen, denn damit ist der Nagel auf den Kopf getroffen.

Allein schon die erste Story, in der die Eltern von Bruce Wayne plötzlich wieder unter den Lebenden wandeln, ist höchst gelungen – und sehr ergreifend. Es war wirklich berührend zu lesen, wie Bruce Wayne, der nur der Ermordung seiner Eltern wegen zum maskierten Rächer wurde, zunächst mit den Widerständen seines Vaters fertig werden muss. Das ist definitiv eine Geschichte, an die ich lange zurückdenken werde. Oder die Story mit Eternity, der als Hilfe für die Gerichtsmedizin arbeitet, da er dank einer besonderen Gabe mit jüngst Verstorbenen kommunizieren kann und so einen brutalen Mord aufklärt. Richtig starke Geschichte, deren einzige Verbindung zum Batman-Universum ist, dass sie in Gotham City spielt. Genauso gut aber auch überall anders hätte stattfinden können. Richtig klasse auch die „Fluchtfahrt durch Gotham“, die so irre rasant umgesetzt ist, dass ich zwischendurch kurz das Bedürfnis hatte, mich anschnallen zu wollen. Ganz gleich, ob in einem viktorianischen Zeitalter angesiedelt oder mit Nightwing als Fokuscharakter, der es mit einem durchgeknallten Regisseur zu tun bekommt – der überwiegende Teil der hier versammelten Geschichten sind sehr gelungen. Und zeigen einmal mehr auf, dass es eben nicht aufgeblähte Handlungen benötigt, die sich auf sechs Hefte oder mehr erstrecken, um Eindruck zu schinden. Vor allem funktioniert das dann, wenn keine neuen Charaktere eingeführt werden müssen, denen mit mehr Umfang mehr Tiefe verliehen werden soll. Überdies machen auch die jeweiligen Kreativteams, die für die bildliche Umsetzung verantwortlichen waren, durchgängig einen sehr guten bis herausragenden Job!

Mit einem Preis von 39 Euro ist „Batman – Urban Legends 5 – Die Geister von Gotham“ nicht die günstigste Anschaffung im Frühjahrsprogramm von Panini. Bei einem Umfang von 332 Seiten aber auch nicht dünnste. Wer sich zu den Batman-Fans zählt und gerne in die Welt des dunklen Ritters eintaucht, ohne dass dieser stets zwingend in Erscheinung treten bzw. im Mittelpunkt stehen muss, bekommt für das Geld sehr viel hochkarätiges Lesevergnügen geboten. Großartige Geschichten, die teilweise das Zeug dazu haben, für sehr lange Zeit im Gedächtnis zu bleiben, eingerahmt in tolle Bilder – mehr kann man von einem Comic nicht erwarten. Ich bin an dieser Stelle selten so direkt, aber hier gibt es eine ganz klare Kaufempfehlung!

Cover des Comics Batman - Urban Legends 5: Die Geister von Gotham von Panini Comics.
Erscheinungsdatum
2. April 2024
Verlag
Panini Comics
Zeichnungen
Arist Deyn, Jamal Campbell, Vasco Georgiev
Inhalt
Brandon Thomas, Jamal Campbell, Mohale Mashigo
Storys
Material aus Batman - Urban Legends 11–16, 18–23
Seiten
332
Unsere Wertung
4.4
Fazit
Wer sich zu den Batman-Fans zählt und gerne in die Welt des dunklen Ritters eintaucht, ohne dass dieser stets zwingend in Erscheinung treten bzw. im Mittelpunkt stehen muss, bekommt für das Geld sehr viel hochkarätiges Lesevergnügen geboten. Großartige Geschichten, die teilweise das Zeug dazu haben, für sehr lange Zeit im Gedächtnis zu bleiben, eingerahmt in tolle Bilder – mehr kann man von einem Comic nicht erwarten.
Pro
Teilweise wirklich ganz großartige Geschichten aus dem Batman-Universum, die trotz oder gerade wegen des Umstands, dass der dunkle Ritter nicht im Fokus steht, Eindruck schinden
Optisch durchweg auf sehr hohem Niveau
Üppiger Umfang von mehr als 300 Seiten
Kontra
4.4
Wertung
Vorheriger Artikel

„Pirates of the Caribbean: Dead Men Tell No Tales“: Hot Toys kündigt Neuauflage von Captain Jack Sparrow an, dieses Mal auch als Artisan Edition

Nächster Artikel

Von Hoffnungsschimmern und schonungsloser Realität: Warum „Gute Laune ungerecht verteilt“ von Kettcar eines der wichtigsten Alben des Jahres 2024 ist

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lies als nächstes