Seit gestern Abend haben die Fans von Depeche Mode eine erste Gewissheit, wie sich die Musik ihrer Helden im Jahr 2023 anhört. Man könnte auch sagen: Es ist das Jahr 1 nach Andrew „Fletch“ Fletcher, der im Mai 2022 im Alter von nur 60 Jahren plötzlich verstorben war. Nach einem Countdown zur ersten Single „Ghosts Again“, der von einem weiteren Countdown abgelöst wurde – was für einiges an Hohn und Spott sorgte, ich selbst aber für eine schlichte technische Panne, die keiner weiteren Rede wert ist, halte – entließen die verbliebenen Bandmitglieder Dave Gahan und Martin L. Gore mit der Single nebst dem von Anton Corbijn inszenierten Video den ersten Vorboten des am 17. März erscheinenden neuen Albums „Mememto Mori“ in die Welt.
Und so wie es aussieht, haben sie mit Single und Video absolut den Nerv ihrer Fans getroffen. Jedenfalls so weit ich das von meiner Filterblase aus beobachten kann. Dem schwarz-weißen Video, dem man in jeder Szene, jeder Einstellung anmerkt, dass Depeche Mode hier den Verlust ihres Freundes audiovisuell betrauern, scheint der Film „Das siebente Siegel“ (Regie: Ingmar Bergman) aus dem Jahr 1957 zumindest in Teilen als Inspiration gedient zu haben. Ich denke da an die Schachszene direkt zu Beginn von „Ghosts Again“. Was auch nur naheliegend ist, wenn man dazu noch Ingmar Bergmans Vorwort zum Drehbuch in die Überlegungen einbezieht: „Das siebente Siegel ist eine Allegorie mit einem sehr einfachen Thema: der Mensch, seine ewige Suche nach Gott und dem Tod als einziger Sicherheit“.
Der Musiker Vasi Vallis (u.a. Reaper, Future Lied To Us, Frozen Plasma) teilte auf seinem privaten Facebook-Profil einen Kommentar zum Lied, der vielen Fans womöglich aus der Seele spricht. Ich gestatte mir einen kleinen Auszug als Zitat: „Entgegen Aussagen einiger “Ich habe 98 Synths für meine Insta Stories und 876 Kompressoren” Musiker, ist die Produktion wundervoll. Geschmackvoll. Nicht überproduziert. Mit einer auffällig ästhetischen Räumlichkeit. Mit guten Kopfhörern singt Dave gefühlt nur für die Hörer“.
Und damit genug der Worte und MAZ ab für „Ghosts Again“:
Beim Klick auf das Video wird eine Verbindung zu Youtube hergestellt und damit Daten an Youtube übertragen. Mehr Informationen in unserer Datenschutzerklärung.
