Cover der Single Weltungergang von Enno Bunger.

Ein romantisch-optimistisches Liebeslied für krisengeprägte Zeiten: Enno Bunger veröffentlicht erste Single „Weltuntergang (Alles hört auf)“ nebst Video als Vorboten des kommenden Albums

Foto: Jan Seebeck

Es gibt viele Gründe, warum ich Enno Bunger als Musiker wirklich sehr mag und schätze. Das liegt natürlich zunächst einmal an der Musik. Eins um andere Mal hat mich seine Musik, je nach Sach- und Stimmungslage, erheitert, berührt, getröstet und/oder gerettet. Der hauptberufliche Flausenleger und die Menschen um ihn herum haben ein absolut untrügliches Gespür, bei mir die richtigen Knöppe zu drücken und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es nicht nur mir so geht.

Eine andere Sache, die ich wirklich ganz großartig und auch so wichtig finde, ist, dass Enno seine Kunst und seine Reichweite für wichtige Dinge nutzt. Unvergessen natürlich die World Wide Web-Tour, als er zu Zeiten der Pandemie und der damit verbundenen Lockdowns durch die Social-Media-Kanäle dieser Welt surfte und kleine Konzerte vor der Webcam spielte, um ein bisschen Frohsinn, Abwechslung und und gute Laune in die damals wirklich sehr dunklen Tage zu bringen. Daraus resultierte letztlich auch die Gründung von micdrops, einem auf exakt solche Konzert- und Streamingformate hin ausgerichtetes Unternehmen. Und dann sind da ja auch noch die Statements politischer oder gesellschaftskritischer Natur, die Enno so raushaut. Zwar oft mit einem Augenzwinkern versehen, gleichwohl aber auch mit Sorgenfalten im Gesicht.

„Wo bleiben die Beschwerden“, zu finden auf dem 2015er-Album „Flüssiges Glück“, hat nichts an Aktualität verloren. Ganz im Gegenteil. Angesichts der Höhenflüge der AfD oder, ganz aktuell, der Geschichte um Hubsi Aiwanger, gewinnt das Stück mit jedem Tag förmlich an Brisanz hinzu. Anderes, großes Anliegen von Enno ist der Klimawandel. Als wir letztes Jahr an Silvester teilweise mehr als 20 Grad auf dem Thermometer stehen hatten, kam „Weiter so!“, ursprünglich zur letzten Bundestagswahl ersonnen, mir wieder in den Sinn. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine 2022 veröffentlichte Enno „Kein Mensch startet einen Krieg“ und führte uns das Schicksal geflüchteter Kinder vor Ohren.

Eine Ode an die Liebe, die Nacht, die Zerstreuung und den leuchtendsten Rausch durch die Dunkelheit

In Kürze kommt Enno endlich mit einem Nachfolger des 2019er-Albums „Was berührt, das bleibt“ um die Ecke. Und vor wenigen Minuten hatte das Video zur am Freitag veröffentlichten Single „Weltuntergang (Alles hört auf)“ bei Youtube Premiere. Nach dieser langen Vorrede ahnt Ihr es vielleicht bereits: Auch „Weltuntergang (Alles hört auf)“ hat, nicht zuletzt durch die gelungene visuelle Umsetzung, ein ernstes Anliegen.

Ich habe mir mal den „Spaß“ gegönnt und mal über die Dauer von zwei Wochen die ganzen Katastrophenmeldungen (Waldbrand hier, Überschwemmung und Fluten hier, Wissenschaftler warnen eindringlich, dies das) gesammelt. Es hat mich außerordentlich deprimiert zurückgelassen. Als Vater eines kleinen Kindes frage ich mich schon immer wieder, in was für eine Welt dieses Kind geboren wurde und wo das alles hinführen soll. Diese Thematik hat er zusammen mit Lina Maly in der Single „Kinder haben“ ziemlich treffend umgesetzt. Und nun also „Weltuntergang (Alles hört auf)“. Enno beschreibt die Nummer als „ein romantisch-optimistisches Liebeslied in krisengeprägten Zeiten. Eine Ode an die Liebe, die Nacht, die Zerstreuung und den leuchtendsten Rausch durch die Dunkelheit“. Und er schafft es wieder, der Flausenleger. Inmitten all der Scheiße, die passiert, mit seiner Musik dafür zu sorgen, dass ich doch noch ein bisschen den Kopf oben behalte. Ich freue mich auf das kommende Album. Und: Am 15. September 2023 ist glober Klimastreik. Wir sehen uns auf der Straße.

MAZ ab für Enno Bungers Weltungergang:

Enno Bunger - Weltuntergang (Alles hört auf)

Beim Klick auf das Video wird eine Verbindung zu Youtube hergestellt und damit Daten an Youtube übertragen. Mehr Informationen in unserer Datenschutzerklärung.
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